Das Bildungswesen, insbesondere die höhere Bildung, steht vor einem umfassenden Transformationsprozess, der sowohl interne als auch externe Herausforderungen umfasst. Ähnlich wie in der Energiewirtschaft steigen neben den internen Anforderungen zunehmend die Erwartungen an Kundenzentrierung – in diesem Fall die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Studierenden und Lehrenden. Dieser Ansatz wird entscheidend sein, um den Wandel erfolgreich zu gestalten und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Kundenorienitierung im Bildungswesen

Der Kunde im Mittelpunkt

Neben der reinen Bereitstellung digitaler Plattformen wird es immer wichtiger, die Bedürfnisse der “Kunden”, also der Studierenden, stärker in den Fokus zu rücken. Dies reicht von der Benutzerfreundlichkeit digitaler Lernplattformen bis hin zur Personalisierung von Lerninhalten und flexiblen Lernmethoden.

Wettbewerbsfähigkeit wird wichtiger

Qualität im Bildungsprodukt

Der Finanzierungsdruck und die Notwendigkeit, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, stellen eine weitere zentrale Herausforderung dar. Hochschulen müssen ihre Ressourcen gezielt einsetzen, um sowohl die Forschung als auch die Lehre auf einem hohen Niveau zu halten. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, die Lehrqualität zu sichern und die Curricula zu modernisieren, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Die Welt ist offen geworden

Der internationale Student

Besonders wichtig wird in Zukunft die Internationalisierung und die Förderung der Mobilität von Studierenden. Hier ist es entscheidend, die Erwartungen internationaler Studierender zu erkennen und durch kulturübergreifende Angebote und eine stärkere Integration dieser Studierenden in die akademischen Programme die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen zu sichern.

• Kundenzentrierung an Hochschulen

Universitäten werden moderne Kommunikationsexperten

Strategie und Marketingkommunikation steht im Zentrum der Veränderung wie nie zuvor und muss sich völlig unbekannten Herausforderungen stellen. Insgesamt steht das Bildungswesen vor einem strukturellen und kulturellen Wandel, der nicht nur technologische Veränderungen mit sich bringt, sondern auch eine neue Kundenzentrierung erfordert. Die Bedürfnisse der Studierenden stehen zunehmend im Mittelpunkt, und der Erfolg von Hochschulen wird davon abhängen, inwieweit sie in der Lage sind, ihre Angebote sowohl auf die Anforderungen des Marktes als auch auf die Erwartungen ihrer “Kunden” auszurichten.

Für Hochschulen ergeben sich in der aktuellen Transformationsphase sowohl enorme Chancen als auch signifikante Risiken. Die gestiegenen Anforderungen an Strategiearbeit und die Notwendigkeit, diese verbindlicher und zukunftssicherer zu gestalten, bedeuten, dass Hochschulen gezwungen sind, ihre strategischen Ziele klarer zu definieren und kontinuierlich an die dynamischen Marktbedingungen anzupassen.

Strategische Massnahmen

  • Digitale Transformation

    Die Integration von digitalen Lehr- und Lernformaten wird zunehmend zur Norm. Hybrid-Lehre und Blended Learning ermöglichen flexiblere Bildungsangebote, erfordern jedoch eine stabile digitale Infrastruktur und hohe Standards in IT-Sicherheit. Sowohl Lehrende als auch Studierende müssen digitale Kompetenzen erwerben, während Fragen des Datenschutzes und der Rechtslage rund um digitale Lernumgebungen immer mehr an Bedeutung gewinnen.

  • Finanzierung und Ressourcen

    Die Grundfinanzierung der Hochschulen bleibt eine Herausforderung, während die Drittmittelakquise und die Forschungsförderung im internationalen Wettbewerb immer wichtiger werden. Infrastrukturelle Ausstattung, wie digitale Technologien und Raumkapazitäten, sowie der Ausbau des Personals sind essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

  • Lehre und Studienbedingungen

    Die Qualitätssicherung in der Lehre, die Modernisierung der Curricula und der Ausbau der Interdisziplinarität stehen im Fokus, um die Lehre den aktuellen Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig müssen bessere Betreuungsverhältnisse und eine ausgewogene Work-Life-Balance für Studierende gefördert werden.

  • Internationalisierung

    Internationale Studienprogramme und die Mobilität von Studierenden und Forschenden sind wesentliche Bestandteile der Hochschulentwicklung. Herausforderungen bestehen in der Überwindung von Sprachbarrieren, der kulturellen Integration und der Anerkennung von Abschlüssen auf internationaler Ebene.

  • Forschung und Innovation

    Forschungsexzellenz und der Transfer in die Wirtschaft bleiben Schlüsselthemen, unterstützt durch Open Science und Open Access-Initiativen. Dabei müssen auch ethische Fragen und die Förderung von interdisziplinärer Zusammenarbeit verstärkt berücksichtigt werden.

  • Demographischer Wandel

    Der demographische Wandel beeinflusst die Studierendenzahlen und die Diversität an Hochschulen. Dies erfordert eine Anpassung durch lebenslanges Lernen und neue Weiterbildungsangebote, um auch alternative Studienformate zu etablieren.

  • Arbeitsmarktanforderungen

    Die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen steht im Zentrum, wobei die Praxisorientierung des Studiums und die Vermittlung von Soft Skills sowie überfachlichen Kompetenzen immer wichtiger werden. Auch Entrepreneurship Education rückt zunehmend in den Vordergrund.

  • Governance und Management

    Die Autonomie der Hochschulen und das Qualitätsmanagement müssen weiter gestärkt werden, um eine strategische Entwicklung zu fördern. Dabei sind Personalentwicklung und moderne Organisationsstrukturen entscheidende Faktoren.

  • Nachhaltigkeit

    Nachhaltigkeit wird zu einem zentralen Thema, sowohl in der Campusentwicklung als auch in der Forschung. Die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die Lehre und die Schaffung einer klimaneutralen Hochschule sind langfristige Ziele, ebenso wie die Förderung der sozialen Verantwortung.

  • Gesellschaftliche Rolle

    Hochschulen nehmen eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein, indem sie die Wissenschaftskommunikation, den gesellschaftlichen Dialog und die politische Bildung fördern. Dies stärkt die Demokratieförderung und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Einführung von strategischem Marketing

Es hilft nur die Flucht nach Vorne

Das strategische Marketing für Hochschulen steht vor einem fundamentalen Paradigmenwechsel. Während traditionelle Marketingstrategien oft auf klassische Kommunikationsplanung und Kampagnen fokussiert waren, erfordern die heutigen Anforderungen eine weit umfassendere und modernisierte Herangehensweise. Eine völlige Disruption und Neuaufsatz.

Ein wesentliches Element dieser Neuausrichtung ist die Transformation von Kommunikationsplattformen in personalisierbare Kommunikationsökosysteme, die auf die Bedürfnisse der “neuen Studierenden” zugeschnitten sind. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunikation, Forschung, Lehre und Verwaltung, um die Wirksamkeit an der Kundenschnittstelle – also der Interaktion mit Studierenden und anderen Zielgruppen – deutlich zu verbessern.Um diesen Paradigmenwechsel erfolgreich zu meistern, müssen Hochschulen verstärkt in digitales Marketing, Marketingtechnologien und die Modernisierung der Kommunikationsabteilungen investieren. Der Aufbau von crossfunktionalen Teams, die die Kundenerfahrung über alle Berührungspunkte hinweg optimieren, sowie die Nutzung von datenbasierten Ansätzen wird entscheidend sein, um die Erwartungen der neuen Generation von Studierenden zu erfüllen und sich langfristig als attraktive Bildungsinstitution zu positionieren – insbesondere die Hochschulen mit Standortnachteilen.

Das digitale Ökosystem an der Kundenschnittstelle ist für Studierende zunehmend das zentrale Bewertungskriterium bei der Wahl einer Hochschule. In der heutigen digitalen Welt erwarten Studierende nicht nur eine erstklassige akademische Erfahrung, sondern auch eine nahtlose, personalisierte und technologisch unterstützte Interaktion mit der Institution. Ein ineffizientes oder veraltetes digitales Ökosystem kann schnell dazu führen, dass Hochschulen als unattraktiv wahrgenommen werden, unabhängig von der Qualität ihrer Lehre.

Studierende legen dabei besonderen Wert auf:

  1. Digitale Plattformen für die Organisation ihres Studienalltags (z.B. Lernmanagementsysteme, Portale für Kursanmeldungen, Notenverwaltung).
  2. Personalisierte Kommunikation über die Hochschule, die ihren spezifischen Interessen und Bedürfnissen gerecht wird.
  3. Schneller und einfacher Zugang zu Informationen, wie Kursinhalte, Lehrmaterialien und administrativen Prozessen.
  4. Mobilität und Flexibilität, um jederzeit und von überall auf das System zugreifen zu können.

Digitale Marketingtransformation – Die radikale Wendung ins Außen

Ein gut funktionierendes, integriertes digitales Ökosystem wird daher zu einem entscheidenden Faktor für die Bewertung der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit einer Hochschule.

Leider sind viele Kommunikationsabteilungen von Hochschulen nicht auf diesen Wandel vorbereitet. Taktische, operative Ausrichtungen dominieren, und es mangelt oft an strategischer Weitsicht. Einige der wesentlichen Probleme sind:

  • Mangelnde Personalisierung in der Kommunikation mit Studierenden.
  • Unzureichende Integration von Forschung, Lehre und Verwaltung in die Marketingstrategie, fragmentierte Außenauftritt, veraltete Kommunikationstechnologie.
  • Fehlende Nutzung moderner automatisierter Tools und Marketingtechnologien (z.B. Marketing Automation, CRM-Systeme).
  • Langsame Reaktionsfähigkeit auf dynamische Veränderungen im Bildungsmarkt und der Studierendenanforderungen.
Benchmarkt Privatwirtschaft

Das Beste aus zwei Welten

Wir sind spezialisiert auf Kundenzentrierung und haben tiefgreifende Expertise in der Beratung öffentlicher und teilöffentlicher Institutionen. Was uns jedoch besonders macht, ist unser radikaler, endkundenorientierter Blick, den wir aus der privatwirtschaftlichen Beratung mitbringen. Während viele auf öffentliche Institutionen spezialisierte Anbieter häufig in einem Tunnelblick verharren, der wenig Raum für Innovation lässt, gehen wir einen anderen Weg:

Bei uns stehen der Endkunde und die kundenorientierte Transformation im Mittelpunkt. Unsere langjährige Erfahrung in der strategischen Beratung und unser integrierter, systemischer Ansatz machen uns zu einem idealen Partner für die strategische Positionierung, das Marketing und die Kundenorganisation von Institutionen.

Als systemischer Integrator verstehen wir die Verbindungen zwischen Strategie, Organisation, Prozessen, Technologie und Daten. Wir stellen sicher, dass diese Elemente harmonisch ineinandergreifen, um maximale Effizienz und Kundennähe zu gewährleisten. Mit uns erhalten Sie nicht nur Beratung, sondern einen Partner, der Ihre Organisation ganzheitlich begleitet und dabei hilft, die Herausforderungen der digitalen Transformation und des modernen Marketings erfolgreich zu meistern.

Kerstin Clessienne ist Consultant Partner bei SMITH & Partners, einer unabhängigen Strategieberatung mit Umsetzungskraft einer Agentur. Im DACH-Raum spezialisiert auf nachhaltige Multitransformation in Marketing, Sales und CX, verbindet SMITH & Partners Fachkompetenz mit KI, Technologie und Agent-Based Modeling, um komplexe Herausforderungen in messbare Ergebnisse zu übersetzen. 

 Das 12-köpfige Kernteam vereint Expertise aus Strategie, Marketing, Media, Content, KI und Data Science