Bereits in der Strategieentwicklung ist es entscheidend, sowohl die vertikalen Ebenen (verschiedene Hierarchieebenen des Unternehmens) als auch die horizontale Dimension (verschiedene Funktionen und Abteilungen) einzubeziehen. Dies gewährleistet, dass das Zielbild des zukünftigen Unternehmens für alle Ebenen immer klarer wird. Dieses Prinzip gilt ebenso für die Planung. Das übergeordnete Ziel ist es, die 4K zu erreichen und eine gute Linkage (Verknüpfung) sowohl horizontal als auch vertikal herzustellen.

Die 4K und ihre Bedeutung

Die 4K stehen für:

  1. Klarheit: Eindeutige Definition von Zielen, Strategien und Verantwortlichkeiten.
  2. Konsistenz: Einheitliche Ausrichtung und Abstimmung der Strategien über alle Ebenen und Bereiche hinweg.
  3. Kohärenz: Logische Verbindung und Integration aller strategischen Elemente und Maßnahmen.
  4. Kommunikation: Effektive Vermittlung der Strategie und Ziele an alle Mitarbeiter und Stakeholder.

Diese vier Elemente sind essenziell, um eine effektive Strategieumsetzung sicherzustellen und alle Beteiligten auf gemeinsame Ziele auszurichten.


Strategiekaskadierung: Vom Gesamtunternehmen zur operativen Ebene

Die Strategiekaskadierung ist der Prozess, bei dem die übergeordnete Unternehmensstrategie schrittweise auf tiefere Organisationsebenen heruntergebrochen wird. Dabei werden für jede Ebene spezifische strategische Zielbilder und Ziele definiert, die zur Erreichung der Gesamtstrategie beitragen.

Wichtige Aspekte der Strategiekaskadierung:

  • Klare Handlungsfelder auf oberster Ebene: Die Führungsebene muss die strategischen Entscheidungen, Zielbilder, Ziele und Handlungsfelder eindeutig definieren.
    Diese sollten präzise formuliert und für alle verständlich sein.
  • Bottom-up-Integration: Es ist wichtig, dass die unteren Ebenen aktiv in den Strategieprozess eingebunden sind und alle notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung identifizieren und integrieren.
  • Wiederholung des Strategieprozesses in unteren Einheiten: Die darunterliegenden Einheiten (oft metaphorisch als “Sea/Fish” bezeichnet) durchlaufen den Strategieprozess erneut, um ihre eigenen Ziele und Maßnahmen im Einklang mit der Gesamtstrategie zu entwickeln – deswegen nicht weniger strategisch aber funktionsbezogener.
  • Vertikale und horizontale Linkage: Die strategischen Ziele und Maßnahmen müssen sowohl zwischen den Hierarchieebenen (vertikal) als auch zwischen den Abteilungen und Funktionen (horizontal) abgestimmt und verknüpft sein.

Entwicklungsloops und Zielverifizierung

Entwicklungsloops sind iterative Zyklen, in denen Strategien und Maßnahmen regelmäßig überprüft, angepasst und weiterentwickelt werden. Dieser Ansatz ermöglicht:

  • Flexibilität: Schnelle Reaktion auf Veränderungen im Markt oder innerhalb des Unternehmens.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Stetige Optimierung von Strategien und Prozessen durch Lernen aus Erfahrungen und Feedback.
  • Anpassungsfähigkeit: Fähigkeit, Strategien dynamisch an neue Herausforderungen und Chancen anzupassen.

Zielverifizierung ist der Prozess der regelmäßigen Überprüfung, ob:

  • Gesetzte Ziele erreicht wurden: Messung der Fortschritte anhand definierter KPIs und Meilensteine.
  • Ziele weiterhin relevant sind: Bewertung, ob die Ziele angesichts veränderter Rahmenbedingungen noch gültig sind und Zielkonflikte bzw. Unklarheiten vorliegen
  • Ziele mit der Gesamtstrategie vereinbar sind: Sicherstellung der Ausrichtung aller Aktivitäten auf die übergeordneten Unternehmensziele.

Dieser Prozess stellt sicher, dass alle Ebenen und Aktivitäten des Unternehmens auf die strategischen Ziele ausgerichtet bleiben und Ressourcen effektiv eingesetzt werden.


Ein dynamischer und integrierter Ansatz für strategisches Management

Die Kombination von Strategiekaskadierung, Entwicklungsloops und Zielverifizierung bildet einen dynamischen und integrierten Ansatz für das strategische Management.

Dieser Ansatz gewährleistet:

  • Konsistenz über alle Organisationsebenen: Einheitliche strategische Ausrichtung von der Führungsebene bis zur operativen Ebene.
  • Anpassungsfähigkeit: Fähigkeit, Strategien und Maßnahmen flexibel an veränderte Bedingungen anzupassen.
  • Zielorientierung: Fokussierung auf die Erreichung klar definierter Ziele auf allen Ebenen.
  • Engagement der Mitarbeiter: Einbindung aller Mitarbeiter in den Strategieprozess fördert Motivation und Verantwortungsbewusstsein.

Fokus auf operative Handlungsfelder

Das zentrale Ziel dieses integrierten Ansatzes ist es, zu operativen Handlungsfeldern zu gelangen. Dies bedeutet:

  • Übersetzung der Strategie in konkrete Aktionen: Strategische Ziele werden in spezifische Maßnahmen und Projekte umgesetzt.
  • Sicherstellung der Umsetzbarkeit: Durch die Einbeziehung aller Ebenen wird sichergestellt, dass die Maßnahmen realistisch und umsetzbar sind.
  • Effektive Ressourcennutzung: Ressourcen werden gezielt eingesetzt, um maximale Wirkung zu erzielen.

Eine erfolgreiche Strategieentwicklung und -umsetzung erfordert die Integration sowohl der vertikalen als auch der horizontalen Dimension des Unternehmens. Durch Strategiekaskadierung werden die strategischen Ziele auf alle Ebenen übertragen und in Strategieableitungen und immer konkretere Zielbilder und operative Handlungsfelder überführt. Entwicklungsloops und Zielverifizierung ermöglichen es, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen. Die 4K (Klarheit, Konsistenz, Kohärenz und Kommunikation) dienen dabei als Leitprinzipien, um eine effektive Linkage zwischen den verschiedenen Ebenen und Funktionen herzustellen.

Dieser dynamische und integrierte Ansatz im strategischen Management stellt sicher, dass das gesamte Unternehmen auf gemeinsame Ziele hinarbeitet, flexibel bleibt und kontinuierlich an der Verbesserung und Anpassung seiner Strategien arbeitet. So wird nicht nur die Konsistenz über alle Organisationsebenen gewährleistet, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und Zielorientierung gefördert, was letztendlich zu einer erfolgreichen Umsetzung der Unternehmensstrategie führt.

Entwicklung und Planning

Unterschiede zwischen Strategieentwicklung und Strategic Planning und die Rolle von Handlungsfeldern und Maßnahmen

Die Strategieentwicklung und das Strategic Planning sind zwei essenzielle, aber unterschiedliche Schritte im strategischen Prozess eines Unternehmens. Während die Strategieentwicklung die langfristige Ausrichtung und die Zielbilder eines Unternehmens auf den verschiedenen Ebenen festlegt, konzentriert sich das Strategic Planning auf die konkrete Umsetzung dieser strategischen Vorgaben. Ein zentrales Element im Strategic Planning ist die Identifikation von Handlungsfeldern und die detaillierte Maßnahmenplanung.


1. Strategieentwicklung: Zielbilder und langfristige Ausrichtung

Die Strategieentwicklung bildet den Ausgangspunkt der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens. Sie legt die langfristigen Ziele und Zielbilder fest und definiert die strategische Richtung des Unternehmens. In dieser Phase geht es um:

  • Analyse und Prognose:
    • Marktanalyse: Untersuchung von Markttrends, Wettbewerbern und Kundenbedürfnissen.
    • Interne Analyse: Bewertung der eigenen Stärken und Schwächen, z. B. durch eine SWOT-Analyse.
  • Zielbilder:
    • Definition des angestrebten zukünftigen Zustands: Wie soll das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren aussehen?
    • Festlegung zentraler Werte und Prinzipien: Welche Leitlinien sollen das Handeln des Unternehmens bestimmen?
  • Übergeordnete strategische Ziele:
    • Langfristige Ziele: Was will das Unternehmen grundsätzlich erreichen? (z. B. Marktführer in einer bestimmten Branche werden)
    • Positionierung: Wie soll sich das Unternehmen im Wettbewerbsumfeld positionieren?

Die Strategieentwicklung beantwortet somit die Fragen “Warum” und “Was” und schafft ein gemeinsames Verständnis für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens.


2. Strategic Planning: Operationalisierung der Strategie

Das Strategic Planning befasst sich mit der Umsetzung der in der Strategieentwicklung festgelegten Ziele und Zielbilder. Es geht darum, die strategischen Vorgaben in konkrete Aktionen zu überführen. Zentrale Elemente sind:

Identifikation von Handlungsfeldern

Handlungsfelder sind Bereiche, in denen das Unternehmen aktiv werden muss, um die strategischen Ziele zu erreichen. Sie dienen als Brücke zwischen der Strategieentwicklung und der operativen Umsetzung. Handlungsfelder sind thematische Schwerpunkte, die sich aus der Strategie ableiten lassen.

Beispiele für Handlungsfelder sind:

  • Markteintritt in neue Regionen
  • Produktentwicklung und Innovation
  • Digitalisierung von Geschäftsprozessen
  • Kundenbindung und -gewinnung
  • Effizienzsteigerung in der Produktion
  • Mitarbeiterentwicklung und -qualifizierung

Die Identifikation von Handlungsfeldern ermöglicht es, die strategischen Ziele in klar definierte Bereiche zu unterteilen, die gezielt bearbeitet werden können.  siehe (Begreifbarkeit, Besprechbarkeit, Bearbeitbarkeit )

Nächster Schritt handlungsfelder & detailliertere Maßnahmenplanung

Handlungsfelder und Maßnahmen sind eng miteinander verknüpft:

  1. Handlungsfelder geben die Richtung vor, in der das Unternehmen strategisch aktiv werden muss. Sie definieren die Bereiche, die für die Zielerreichung relevant sind.
  2. Maßnahmen operationalisieren diese Handlungsfelder und beschreiben die spezifischen Aktivitäten, die innerhalb dieser Themenbereiche durchgeführt werden müssen.

Ein effektives strategisches Management erfordert, dass sowohl Handlungsfelder als auch Maßnahmen klar definiert und gut aufeinander abgestimmt sind. Handlungsfelder gewährleisten, dass das Unternehmen die richtigen strategischen Prioritäten setzt, während Maßnahmen sicherstellen, dass diese Prioritäten in die Praxis umgesetzt werden.

Innerhalb der Handlungsfelder werden Maßnahmen definiert. Maßnahmen sind konkrete Aktionen, Projekte oder Initiativen, die durchgeführt werden müssen, um die Ziele in den jeweiligen Handlungsfeldern zu erreichen. Maßnahmen sind spezifisch, messbar und zeitgebunden. Sie beantworten die Frage “Wie” die strategischen Ziele umgesetzt werden sollen.

Beispiele für Maßnahmen sind:

  • Entwicklung eines neuen Produkts bis zum Datum X
  • Einführung eines CRM-Systems zur Verbesserung des Kundenmanagements
  • Schulung von Mitarbeitern in bestimmten Kompetenzen
  • Optimierung von Lieferkettenprozessen zur Kostensenkung
  • Durchführung einer Marketingkampagne in einem neuen Marktsegment

Die Maßnahmenplanung umfasst die detaillierte Ausarbeitung dieser Aktionen, inklusive:

  • Ressourcenplanung: Welche finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen werden benötigt?
  • Zeitplanung: Wann sollen die Maßnahmen umgesetzt werden? Festlegung von Meilensteinen und Deadlines.
  • Verantwortlichkeiten: Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?
  • Erfolgskriterien und KPIs: Wie wird der Erfolg der Maßnahme gemessen?

Häufige Herausforderungen: Verwechslung von Strategieentwicklung und Strategic Planning

Wenn Strategieentwicklung und Strategic Planning nicht klar voneinander getrennt werden, kann es zu folgenden Problemen kommen:

1. Fehlen einer klaren strategischen Ausrichtung:

  • Ohne eine gründliche Strategieentwicklung fehlt das übergeordnete Zielbild. Maßnahmen werden geplant, ohne zu wissen, ob sie zur langfristigen Ausrichtung des Unternehmens passen.

2. Maßnahmen ohne strategischen Kontext:

  • Maßnahmen werden definiert, ohne dass sie aus klar identifizierten Handlungsfeldern abgeleitet sind. Dies kann zu ineffizienten oder widersprüchlichen Aktivitäten führen.

3. Überfokussierung auf operative Details:

  • Wenn die Strategieentwicklung übersprungen wird, kann das Unternehmen sich in operativen Details verlieren, ohne das große Ganze im Blick zu haben.

4. Fehlende Priorisierung:

  • Ohne klare Handlungsfelder können Ressourcen nicht effektiv zugewiesen werden. Es ist unklar, welche Maßnahmen priorisiert werden sollten.

Warum die klare Trennung wichtig ist

Eine klare Trennung zwischen Strategieentwicklung und Strategic Planning ermöglicht:

  • Strategische Klarheit: Das Unternehmen weiß genau, wohin es will (Zielbild) und warum es dorthin will.
  • Effektive Umsetzung: Durch die Identifikation von Handlungsfeldern und die Planung konkreter Maßnahmen wird die Strategie in umsetzbare Aktionen übersetzt.
  • Ressourceneffizienz: Ressourcen können gezielt eingesetzt werden, da klar ist, welche Maßnahmen zur Erreichung der strategischen Ziele beitragen.
  • Messbarkeit des Fortschritts: Durch die Festlegung von Erfolgskriterien und KPIs können Unternehmen den Fortschritt überwachen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

Zusammenfassung

Die Strategieentwicklung legt die langfristigen Ziele und Zielbilder des Unternehmens fest und gibt die Richtung vor. Das Strategic Planning übersetzt diese strategischen Vorgaben in Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen, die operativ umgesetzt werden können.

  • Handlungsfelder sind thematische Bereiche, in denen das Unternehmen aktiv werden muss, um seine strategischen Ziele zu erreichen. Sie helfen, die Strategie in bearbeitbare Segmente zu unterteilen.
  • Maßnahmen sind die spezifischen Aktionen oder Projekte innerhalb der Handlungsfelder, die umgesetzt werden, um die Ziele zu erreichen. Sie sind konkret, messbar und zeitlich definiert.

Durch die klare Unterscheidung und Verbindung dieser Elemente können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Strategie nicht nur auf dem Papier existiert, sondern effektiv umgesetzt wird und zu den gewünschten Ergebnissen führt.

Es lohnt sich, die Handlungsfelder mit der Nachhaltigkeits- und KI-Strategie zu verzahnen, indem diese beiden Kontexte konsequent in die strategische Planung integriert werden. Anstatt Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz isoliert oder als separate Initiativen zu betrachten, sollten sie natürlich in den strategischen Handlungsfeldern verankert sein. Das bedeutet, dass bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Handlungsfelder – sei es in der Digitalisierung, Kundenbindung oder Prozesseffizienz – die Prinzipien der Nachhaltigkeit und die Potenziale der KI von Anfang an mitgedacht werden. Durch eine solche integrative Herangehensweise entstehen Synergien, die das Unternehmen agiler und zukunftssicher machen und gleichzeitig die isolierte Betrachtung verhindern, die häufig in organisatorische Silos führt. So kann das Unternehmen sicherstellen, dass alle strategischen Maßnahmen sowohl ökologisch verantwortungsvoll als auch technologisch innovativ gestaltet sind.