Das Team aus Abteilungsleitung und Fachteam (Fish-Ebene) setzt die Unternehmensplanung oft als Jahresplanung um, was agile Zyklen und flexible Reaktionen auf dynamische Anforderungen ermöglicht. Diese Agilität ist wichtig, da die Fish-Ebene die direkte Schnittstelle zum Kunden ist und maßgeblich die Kundenerfahrung beeinflusst.

Auf der Fish-Ebene wird die Umsetzung der Unternehmensstrategie konkret sichtbar: Hier zeigt sich, ob Prozesse effizient gestaltet sind, um Kundenwünsche zu erfüllen. Während auf höheren Ebenen Prozesse und Schnittstellen definiert werden, prüft die Fish-Ebene, ob diese Ziele operativ erreichbar sind. Unklare Ziele erhöhen den Kommunikationsaufwand und führen zu Verzögerungen, die die Organisation schwächen können. Ganzer Artikel …

Empathie und direkter Kontakt auf der Teamebene

Die emotionale - Ebene

Die Fish-Ebene ist die „emotionale“ Ebene des Unternehmens, die Empathie gegenüber Kunden erfordert, um deren Bedürfnisse zu verstehen. Gleichzeitig beeinflusst sie die Arbeitszufriedenheit und Entwicklung der Mitarbeiter. Die Qualität der Arbeit auf dieser Ebene stärkt sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Motivation und Leistungsfähigkeit des Teams. Ein Unternehmen, das Klarheit, Handlungsspielraum und unterstützende Strukturen bietet, fördert Kundenorientierung und Mitarbeiterengagement und trägt so zur nachhaltigen Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit bei.

Die Integrationsprobleme auf der Abteilungsebene und zwischen den „theoretischen“ Abteilungen, die aus Kundensicht nicht existieren ergeben auf der Teamebene für den Kunden folgendes Bild:

  • Inkonsistente Kundenerfahrungen

    Wenn Abteilungen nicht abgestimmt arbeiten, erlebt der Kunde unterschiedliche Aussagen und Ansätze je nach Kontaktpunkt (z. B. unterschiedliche Informationen im Marketing, Vertrieb und Kundenservice). Dies führt zu Verwirrung und Frustration.

  • Langsame Reaktionszeiten

    Ohne abgestimmte Prozesse und schnelle interne Kommunikation verzögert sich die Bearbeitung von Kundenanfragen. Der Kunde muss länger warten, was die Zufriedenheit und das Vertrauen in das Unternehmen beeinträchtigt.

  • Fehlende Personalisierung und unzureichende Kenntnis der Kundenhistorie

    Wenn Daten über die Customer Journey hinweg nicht geteilt werden, kennen die Kundenbetreuer die Vorgeschichte und Präferenzen des Kunden nicht, was zu einem unpersönlichen und oft enttäuschenden Erlebnis führt.

  • Unklare Zuständigkeiten und Weiterleitungen

    Bei fehlenden klaren Verantwortlichkeiten wird der Kunde häufig weitergeleitet oder muss sein Anliegen mehrfach erklären. Das führt zu einem ineffizienten und frustrierenden Erlebnis, bei dem der Kunde sich nicht wertgeschätzt fühlt.

  • Mangelnde Flexibilität in der Problemlösung

    Wenn Teams starre Vorgaben und keine Entscheidungskompetenz haben, können sie auf individuelle Kundenanfragen nur eingeschränkt reagieren. Dies mindert die Kundenzufriedenheit und senkt die Servicequalität.

  • Unkoordinierte Kommunikationskanäle

    Verschiedene Kanäle wie E-Mail, Telefon und Chat sind oft nicht miteinander verknüpft, sodass Informationen verloren gehen. Der Kunde muss seine Anliegen wiederholen, und das nahtlose Erlebnis bleibt aus.

  • Fehlende Empathie und mangelnde Kundenorientierung

    Wenn Teams stark auf Prozesse und Vorgaben fokussiert sind und wenig Flexibilität besitzen, bleibt die Kundenorientierung auf der Strecke. Kunden fühlen sich unpersönlich behandelt und weniger wertgeschätzt.

  • Hohe Komplexität bei einfachen Anliegen

    Ohne abgestimmte Prozesse und klare Informationen können selbst einfache Anliegen des Kunden komplex und langwierig werden, was zu einem negativen Kundenerlebnis führt.

  • Unzureichende Transparenz und Nachvollziehbarkeit

    Der Kunde erhält keine Informationen über den Bearbeitungsstatus seiner Anfrage und fühlt sich im Ungewissen gelassen. Dies führt zu Unsicherheit und Unzufriedenheit.

  • Unterschiedliche Standards in der Servicequalität

    Wenn Abteilungen unterschiedliche Standards und Zielvorgaben verfolgen, erlebt der Kunde einen schwankenden Qualitätslevel, der das Vertrauen und die Bindung zur Marke schwächt.

  • Einschränkung der Cross- und Upselling-Potenziale

    Durch mangelnde Koordination und fehlende Einblicke in die Customer Journey gehen Möglichkeiten für Cross- und Upselling verloren, was für den Kunden einen weniger personalisierten Service und für das Unternehmen weniger Umsatz bedeutet.

  • Erhöhte Frustration durch wiederholte Fragen und Anfragen

    Wenn Daten und Informationen nicht zentral verfügbar sind, müssen Kunden wiederholt die gleichen Informationen geben. Das erhöht die Frustration und reduziert die Effizienz.

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Die Kraft der - Vielen

Auf der Kundenebene wird entschieden, ob strategische KI-Initiativen tatsächlich wirken. Hier zeigt sich das Potenzial von KI besonders in Capability Management, Journey-to-Process-Optimierung und Insights-to-Action-Management. Die Fish-Ebene verbindet Fachkompetenz direkt mit der Kundeninteraktion und erfordert spezialisierte Skills und Expertise.

Ein modernes Organisationsdesign fördert Fachkarrieren und ermöglicht Teams aus erfahrenen Spezialisten, wodurch nicht nur das Peter-Prinzip vermieden, sondern gezielte Kompetenzentwicklung gefördert wird. So können KI-gestützte Strategien effizient in die Kundenpraxis umgesetzt werden.

Kerstin Clessienne ist Consultant Partner bei SMITH & Partners, einer unabhängigen Strategieberatung mit Umsetzungskraft einer Agentur. Im DACH-Raum spezialisiert auf nachhaltige Multitransformation in Marketing, Sales und CX, verbindet SMITH & Partners Fachkompetenz mit KI, Technologie und Agent-Based Modeling, um komplexe Herausforderungen in messbare Ergebnisse zu übersetzen. 

 Das 12-köpfige Kernteam vereint Expertise aus Strategie, Marketing, Media, Content, KI und Data Science