Agent-Based Modeling (ABM) ist eine fortschrittliche Simulationsmethode, die es ermöglicht, komplexe Systeme durch die Interaktionen autonomer Einheiten, sogenannter Agenten, zu verstehen. Jeder Agent agiert nach bestimmten Regeln und trifft Entscheidungen, was zu emergentem Verhalten auf der Makroebene führt. ABM hat sich als besonders wertvoll erwiesen, wenn traditionelle mathematische Modelle nicht ausreichen, um Dynamiken und komplexe Netzwerke in Bereichen wie Wirtschaft, soziale Systeme oder Marktverhalten präzise zu simulieren.

Was ist Agent-Based Modeling?

Agent-Based Modeling (ABM) ist ein Simulationsansatz, der auf der Interaktion autonomer “Agenten” basiert. Diese Agenten können Personen, Unternehmen, Tiere oder Objekte darstellen und sind mit Entscheidungsfähigkeiten ausgestattet. Jedes Individuum (Agent) interagiert mit anderen auf Basis bestimmter Regeln, was zu komplexem Verhalten auf Makroebene führen kann.

Warum ist ABM wichtig?

  • Dynamiken und Netzwerkverhalten verstehen: In vielen realen Systemen, wie Märkten, Gesellschaften oder Ökosystemen, entsteht das Gesamtverhalten aus den Interaktionen vieler Akteure. Traditionelle mathematische Modelle stoßen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, das Verhalten einer Vielzahl von Individuen zu simulieren. ABM erlaubt es, solche Dynamiken zu verstehen und zu visualisieren, ohne auf stark vereinfachte Annahmen angewiesen zu sein.
  • Emergence beobachten: Mit einfachen Regeln können komplexe und unvorhersehbare Muster entstehen. Dies macht ABM besonders nützlich, um Phänomene zu untersuchen, bei denen das Gesamtverhalten mehr ist als die Summe seiner Teile – ein Phänomen, das als Emergenz bezeichnet wird.

Kernkomponenten von ABM

  1. Agenten
    • Agenten sind autonome Einheiten, die auf Basis von vorgegebenen Regeln oder Algorithmen Entscheidungen treffen können. Diese Regeln können einfache Verhaltensweisen oder komplexe maschinelle Lernalgorithmen umfassen.
  2. Interaktionen zwischen Agenten
    • Agenten interagieren miteinander basierend auf bestimmten Regeln. Diese Interaktionen entwickeln das Modell weiter und erzeugen das dynamische Verhalten, das in ABM besonders wichtig ist.
  3. Umgebung
    • Die Umgebung kann sowohl statisch als auch dynamisch sein. Ein klassisches Beispiel wäre ein Gitter, auf dem sich Agenten bewegen, oder ein soziales Netzwerk, in dem sie Informationen austauschen.

Vergleich und Verbindung mit anderen Konzepten

Cellular Automata

  • Einfachheit und Fixierung: Bei Cellular Automata handelt es sich um vereinfachte Agenten, die sich nach festen Regeln in einem Gitter bewegen und nur wenige Zustände annehmen können. Dennoch können selbst bei einfachen Regeln überraschend komplexe Muster entstehen.

Klassisches Agent-Based Modeling vs. Künstliche Intelligenz

  • Klassisches ABM:
    • Die Regeln für das Verhalten der Agenten sind festgelegt und konzentrieren sich auf klar definierte Interaktionen.
  • ABM mit Künstlicher Intelligenz:
    • Hierbei lernen Agenten durch ihre Interaktionen, beispielsweise durch Verstärkungslernen, was ihnen erlaubt, sich adaptiv an ihre Umgebung anzupassen. Ein bekanntes Beispiel wäre das „Versteckspiel“ in Simulationen, wo Agenten Strategien entwickeln, um in einem dynamischen Umfeld zu bestehen.

Anwendungsgebiete von ABM

  • Transformation und Wirtschaft: ABM ist ein mächtiges Werkzeug für das Transformationsmanagement, da es in der Lage ist, wirtschaftliche, technische und soziale Phänomene integriert zu modellieren, sowohl intern in einer Organisation als auch extern in Märkten.
  • Soziale Systeme: ABM hilft, das Verhalten von Bevölkerungen, Gemeinschaften oder Netzwerken zu verstehen, z. B. in der Erforschung von Migrationsmustern oder der Verbreitung von Krankheiten.
  • Wirtschaft und Marktmodelle: In Märkten kann ABM die Auswirkungen individueller Entscheidungsfindungen auf das Gesamtverhalten simulieren, z. B. in der Angebots- und Nachfrageplanung.

Verknüpfung mit Game Theory und Evolutionären Ansätzen

ABM lässt sich hervorragend mit Spieltheorie und evolutionären Konzepten kombinieren. Dadurch können komplexe soziale Interaktionen und das Wettstreitverhalten von Agenten besser simuliert werden, was besonders nützlich ist, um strategische Entscheidungen zu untersuchen.


Agent-Based Modeling bietet eine flexible und mächtige Methode, um komplexe Phänomene zu simulieren, die durch die Wechselwirkungen vieler Einheiten geprägt sind. Besonders im Bereich des Transformationsmanagements, der sozialen und wirtschaftlichen Modellierung hat ABM immense Vorteile. Mit Agent-Based Modeling (ABM) ermöglichen wir die Transformation von Unternehmen in wettbewerbsfähige, verbundene und intelligente Kundenorganisationen. ABM integriert Technologieeinsatz, Customer Journey, Ressourcen und Fähigkeiten in strategische Simulationen, sodass Unternehmen sicherere und effektivere Entscheidungen treffen können. Durch die Modellierung dieser entscheidenden Elemente in dynamischen Simulationen bieten wir Unternehmen einen strategischen Vorteil, um auf komplexe Marktanforderungen zu reagieren und ihre Zukunft gezielt zu gestalten.