Der falsche Umgang mit Customer Journey Mapping Tools: Von Bürokratie zu Wertschöpfung

In der heutigen, hochgradig vernetzten und datengetriebenen Geschäftswelt bieten Customer Journey Mapping Tools enorme Möglichkeiten, um Einblicke in die Kundenbedürfnisse, Schwächen im Prozess und Chancen zur Wertsteigerung zu gewinnen. Doch viele Unternehmen machen den Fehler, sich in der Bürokratie der Customer Journeys zu verlieren, anstatt diese Tools tatsächlich zu nutzen, um strategische und operative Vorteile zu erzielen.

Der Bürokratie-Fokus: Verpasste Chancen zur Wertschöpfung

Customer Journey Mapping Tools sind dafür konzipiert, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Kontaktpunkte zu geben, die Kunden mit einem Unternehmen haben. Sie sollen zeigen, wie verschiedene Journeys zusammenhängen und Daten aus verschiedenen Quellen (qualitativ und quantitativ) integrieren, um Risiken und Schwächen aufzuzeigen.

Das Problem: Viele Unternehmen nutzen die Tools jedoch nicht als Plattform zur kontinuierlichen Optimierung und Verbesserung, sondern als bürokratisches Mittel, um Prozesse zu kontrollieren. Diese “Journey-Bürokratie” führt dazu, dass der eigentliche Mehrwert der Tools – nämlich Kundeneinblicke zu generieren und Handlungsfähigkeit zu verbessern – oft auf der Strecke bleibt.

Beispiele für Bürokratie-Fehler:

  • Fokus auf die Erstellung von Journey Maps, ohne diese wirklich für Entscheidungen zu nutzen.
  • Überbetonung der Visualisierung statt der Analyse der zugrunde liegenden Daten.
  • Vermeidung von bereichsübergreifendem Austausch und Integration, was zu isolierten Use-Cases führt.

Customer Journey Mapping als strategische Plattform zur Optimierung

Die richtige Nutzung von Customer Journey Mapping Tools bietet eine cross-funktionale, siloübergreifende Plattform, die nicht nur den Überblick über Einzelprozesse ermöglicht, sondern auch als Katalysator für Verbesserungen dient. Entscheidend ist dabei die Integration von qualitativen und quantitativen Daten, um eine Vogelperspektive (systemische Ansicht) und Touchpoint-spezifische Einblicke zu gewinnen.

  • Vogelperspektive: Die Journey als Ganzes verstehen, Risiken und Chancen aufdecken.
  • Touchpoint-Analyse: Jede Interaktion bewerten und an den entscheidenden “Moments of Matter” (entscheidenden Momenten) optimieren.

Der wahre Mehrwert liegt darin, dass die Journey-Maps nicht nur für punktuelle Optimierungen genutzt werden, sondern das Gesamtsystem der Kundenerfahrung in einem dynamischen, nichtlinearen Kontext analysiert und optimiert wird.

Dynamische Systemanalyse und Kausalzusammenhänge

Um wirklichen Wettbewerbsvorteil durch Customer Journey Mapping zu erlangen, sollte die Journey als dynamisches System verstanden werden. Dies bedeutet, dass Unternehmen Methoden anwenden müssen, um Kausalzusammenhänge zwischen verschiedenen Interaktionen und Kundenverhalten zu verstehen. Ein Ansatz wie Causal Inference ermöglicht es, nichtlineare Modelle zu erstellen, die zeigen, wie verschiedene Elemente der Journey zusammenhängen und optimiert werden können.

Strategische Entscheidungen: Technik vs. Inhalt

Bei der Optimierung von Journeys steht Unternehmen oft die Entscheidung bevor, ob die Verbesserung durch technische Maßnahmen (Daten und Technologieeinsatz) oder durch inhaltliche Maßnahmen (Design, Value Proposition, Kommunikation) erzielt werden soll. Diese Entscheidungen müssen durch moderne Analysemethoden gestützt werden, die auf die tiefere Manipulierbarkeit der Nutzererfahrung abzielen.

Ein technischer Ansatz kann durch den Einsatz von AB-Tests zur Oberflächen- oder UX-Optimierung erfolgen. Dies ist jedoch oft nur ein Hygienefaktor. Die inhaltliche Optimierung erfordert eine tiefere Analyse des Verhaltens und der zugrunde liegenden Bedürfnisse der Nutzer.

Risiken eines bürokratischen Umgangs mit Customer Journey Mapping

Ein zu stark bürokratischer und kontrollorientierter Ansatz im Umgang mit Customer Journey Maps birgt erhebliche Risiken:

  1. Verpasste Optimierungspotenziale: Wenn Unternehmen sich zu sehr auf die bloße Visualisierung der Journey fokussieren, anstatt die Erkenntnisse aktiv zur Optimierung zu nutzen, bleiben wesentliche Verbesserungen ungenutzt.
  2. Silo-Denken: Die Journey wird oft in isolierten Abteilungen analysiert und optimiert, ohne den Gesamtzusammenhang zu betrachten. Dies führt zu inkonsistenten Kundenerfahrungen und limitiertem Erfolg.
  3. Mangel an Skalierbarkeit: Durch die bürokratische Fixierung auf Details wird der strategische Weitblick verloren, was die Skalierung von Verbesserungen behindert.

Der richtige Weg: Insight-getriebenes Handeln

Statt in bürokratischen Hürden stecken zu bleiben, sollten Unternehmen die Customer Journey Mapping Tools als Insight- und Analyseplattform verstehen, die nicht nur zur Prozessoptimierung, sondern zur Gesamtwertschöpfung beiträgt. Nur durch eine systemische Analyse der Nutzererfahrung und den Einsatz moderner Methoden wie Behavioral Design und Causal Inference kann eine umfassende Optimierung erreicht werden.

Customer Journey Mapping Tools sind eine mächtige Plattform, um die Kundenerfahrung zu verbessern und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Der Schlüssel liegt darin, sie nicht als Kontrollinstrumente zu nutzen, sondern als Analysetools, die tiefere Einblicke in das System der Nutzererfahrung bieten. Unternehmen, die dies verstehen, werden ihre Customer Journeys dynamisch und systemisch optimieren können und nicht nur kleine, punktuelle Verbesserungen erzielen.


Agent-Based Modelling (ABM) geht einen Schritt über Causal Inference hinaus, da es nicht nur kausale Zusammenhänge zwischen Variablen analysiert, sondern die Interaktionen zwischen verschiedenen Agenten in einem System simuliert. Während Causal Inference auf die Analyse statischer, vergangenheitsbezogener Daten fokussiert ist, ermöglicht ABM dynamische Simulationen, die komplexe Verhaltensmuster nachbilden und aufzeigen, wie individuelle Entscheidungen und Interaktionen innerhalb eines Systems sich gegenseitig beeinflussen. Dies bietet eine zukunftsgerichtete Perspektive, die über das hinausgeht, was Causal Inference leisten kann.

ABM modelliert nicht nur die Einflüsse einzelner Faktoren, sondern berücksichtigt auch, wie sich diese Faktoren in realen Umgebungen gegenseitig bedingen. Dadurch können nicht nur Rückschlüsse auf vergangene Ereignisse gezogen werden, sondern es lassen sich auch zukünftige Szenarien simulieren und mögliche Outcomes testen.

Computational Modelling ergänzt diesen Ansatz, indem es eine datenbasierte Optimierung der Customer Journey ermöglicht. Mithilfe von Computational Modelling können Unternehmen die gesamte Journey mit realen Daten simulieren und in Echtzeit optimieren. Das Modell berücksichtigt dabei verschiedene Variablen und Wechselwirkungen, um die besten Kundeninteraktionen für jede Phase der Journey zu identifizieren. Es nutzt oft maschinelles Lernen und Big-Data-Analysen, um gezielt auf Verhaltensmuster und Systemdynamiken zu reagieren.

Die Stärke von Computational Modelling liegt in seiner Fähigkeit, mehrere Szenarien gleichzeitig zu testen und daraus datenbasierte Entscheidungen abzuleiten. Dadurch wird nicht nur die Kundenzufriedenheit gesteigert, sondern auch die Effizienz und Flexibilität der gesamten Customer Journey erhöht. Dies macht es besonders wertvoll für Unternehmen, die ihre Marketing- und Kundeninteraktionen ständig anpassen und verbessern wollen.

Für solche datenbasierten Analysen ist es jedoch entscheidend, dass sie in Verbindung mit datenbankgestützten Journeysystemen durchgeführt werden. Diese Systeme liefern die Echtzeitdaten, die für eine kontinuierliche Simulation und Optimierung unerlässlich sind. Ohne eine automatisierte Schnittstelle zwischen den Journeysystemen und dem Simulationssystem ist eine dynamische Anpassung in Echtzeit kaum möglich. Die Datenintegration und der Austausch müssen nahtlos sein, um die Simulationen laufend mit aktuellen Daten zu versorgen und so den Optimierungsprozess zu unterstützen.

Der wahre Wert der Investition in solche Journeysysteme zeigt sich erst durch die dynamische Optimierung aus Systemsicht, die es ermöglicht, kontinuierlich die besten Kundeninteraktionen zu identifizieren und anzuwenden. Dies geht weit über eine statische Optimierung hinaus und schafft eine Grundlage für flexible, sich kontinuierlich verbessernde Prozesse. Ohne eine solide Szenarientechnik, die es ermöglicht, verschiedene Annahmen und Strategien zu testen, wird die Investition in solche Systeme jedoch nur einen Bruchteil des möglichen ROI generieren.

Durch die Anwendung von Szenarientechniken können Unternehmen sicherstellen, dass sie den vollen Wert aus ihren Investitionen schöpfen, indem sie realistische und relevante Modelle erstellen, die sich auf die tatsächlichen Geschäftsziele und Kundenanforderungen beziehen. Ohne diese Techniken bleibt das Optimierungspotenzial ungenutzt und die Investitionen liefern nur begrenzten ROI.

Einführung von Customer Journey Mapping mit dem Ziel der maschinengestützten Optimierung und konsequenter GenAI Integration

Unsere Lösung unterstützt Unternehmen bei der Einführung von Customer Journey Mapping mit dem Ziel, die Journey wertschöpfend zu optimieren, indem die wirklich entscheidenden Stellen dynamisch verbessert werden. An diesen Punkten ermöglichen wir durch Prozessautomatisierung und die Integration von generativer KI eine tiefere Personalisierung und generieren so zusätzlichen Mehrwert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Customer Journey Analytics erlaubt der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning die maschinelle und dynamische Optimierung der identifizierten Verbesserungspotenziale in Echtzeit. Dies führt zu nachhaltigeren Ergebnissen und einem deutlich höheren ROI.