Der operative Transformationsrahmen dient als strukturiertes Modell, um die strategischen Ziele eines Unternehmens mit dem operativen Betrieb und den erforderlichen Fähigkeiten (Capabilities) zu verbinden. Die vier Transformationsdimensionen Organisation, Daten, Prozesse und Technologie sind essenzielle Bausteine, die eine kohärente Umsetzung der Geschäftsstrategie ermöglichen und sicherstellen, dass das Unternehmen auf die Erreichung seiner Ziele ausgerichtet ist. Der Kern des Target Operating Models (TOM) ist dabei die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der Organisation – entweder durch eine direkte Verbesserung der Zielerreichung oder zumindest durch eine systematische Bewertung und kontinuierliche Optimierung.

1. Organisation

Die organisatorische Dimension umfasst die Struktur, Governance und die Kultur des Unternehmens. Sie definiert die Rollen und Verantwortlichkeiten, die für die erfolgreiche Strategieumsetzung erforderlich sind, und schafft die Voraussetzungen für agile, zielgerichtete Zusammenarbeit. Eine klare Struktur sorgt dafür, dass jede Abteilung und jeder Mitarbeitende auf die übergeordneten Unternehmensziele ausgerichtet ist.

  • Ziel: Die Anpassung der Organisationsstruktur an strategische Ziele und die Sicherstellung einer flexiblen, anpassungsfähigen Kultur.
  • KPIs zur Unterstützung: Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuationsrate, Produktivität pro Mitarbeitendem, organisatorische Effizienz.

2. Daten

Daten bilden die Grundlage für fundierte Entscheidungen und die kontinuierliche Überwachung der Transformation. Die Daten-Dimension umfasst die Sammlung, Integration, Qualität und Analyse der Daten. Durch die Nutzung strategischer Daten-KPIs wird die Organisation befähigt, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die Transparenz und Effizienz steigern. Daten liefern Erkenntnisse darüber, ob und wie die Ziele erreicht werden und unterstützen so die strategische Ausrichtung.

  • Ziel: Sicherstellung, dass alle relevanten Daten verfügbar, präzise und für die strategische Analyse nutzbar sind.
  • KPIs zur Unterstützung: Datenqualität, Datenverfügbarkeit, Analysedauer, Reaktionszeit auf datenbasierte Erkenntnisse.

3. Prozesse

Prozesse sind das Rückgrat des operativen Betriebs und müssen flexibel und effizient gestaltet werden, um eine reibungslose Umsetzung der Strategie zu gewährleisten. Diese Dimension legt fest, wie Aufgaben und Arbeitsabläufe strukturiert sind und stellt sicher, dass Prozesse optimal auf die strategischen Ziele ausgerichtet sind. Effektive Prozesse tragen zur Produktivität, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit bei und minimieren Ineffizienzen und Engpässe.

  • Ziel: Optimierung und Standardisierung der Abläufe, um die Effizienz und Effektivität der strategischen Umsetzung zu maximieren.
  • KPIs zur Unterstützung: Prozessdurchlaufzeiten, Fehlerquote, Kosteneffizienz, Bearbeitungszeit.

4. Technologie

Die technologische Dimension umfasst die IT-Systeme und digitalen Lösungen, die zur Unterstützung der Strategie und der operativen Anforderungen erforderlich sind. Technologie dient als Enabler für die Automatisierung, Datenintegration und digitale Transformation. Durch eine strategische Auswahl und Implementierung von Technologien wird die operative Effizienz gesteigert, und das Unternehmen wird in die Lage versetzt, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.

  • Ziel: Bereitstellung von Technologien, die die Transformation unterstützen, Automatisierung ermöglichen und datengetriebene Einblicke fördern.
  • KPIs zur Unterstützung: Systemverfügbarkeit, IT-Kosten, Automatisierungsgrad, Benutzerzufriedenheit.

Integration der Dimensionen zur Erreichung strategischer Ziele

Der operative Transformationsrahmen stellt sicher, dass die vier Dimensionen eng miteinander verknüpft sind, um die Ziele der Geschäftsstrategie zu unterstützen. Die Kombination dieser Dimensionen ermöglicht eine kohärente und strukturierte Umsetzung der Strategie auf operativer Ebene. So schafft der Rahmen eine belastbare Grundlage, auf der die Zielerreichung kontinuierlich gemessen und verbessert werden kann. Die Integration strategisch relevanter Gartner KPIs in jede Dimension bietet eine klare Orientierung und ermöglicht die kontinuierliche Bewertung und Nachverfolgung des Fortschritts.

Rolle der Gartner KPIs

Die Gartner KPIs spielen auch hier eine zentrale Rolle bei der Verknüpfung von strategischen Zielen und operativer Umsetzung. Sie bieten klare Metriken, um die Leistung in jeder der vier Dimensionen zu bewerten und transparent zu machen. Diese KPIs helfen, Fortschritte und Lücken zu identifizieren, und unterstützen die Transformation durch datengestützte Einblicke. Sie stellen sicher, dass die Organisation nicht nur auf die Zielerreichung hinarbeitet, sondern auch die Effizienz und Qualität der Umsetzung im Blick behält.

1. Organisation: Fokus auf Strukturen, Rollen und Kompetenzen

In der Organisationsdimension geht es um die Festlegung klarer Strukturen und Zuständigkeiten sowie um die Entwicklung notwendiger Kompetenzen. Diese Dimension sichert, dass das Unternehmen optimal aufgestellt ist, um seine strategischen Ziele effizient zu verfolgen.

  • Mitarbeiterproduktivität: Misst die Effizienz der Mitarbeitenden und zeigt an, wie gut sie ihre Aufgaben im Verhältnis zu den erwarteten Ergebnissen erfüllen.
  • Anzahl der Mitarbeiter, die an der Beobachtung von Wettbewerbsaktivitäten beteiligt sind: Dieser KPI unterstützt das Verständnis der Marktstellung und die Anpassung an Wettbewerbstrends.
  • Mitarbeiterzufriedenheit und -engagement: Bewertet die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden und zeigt an, wie gut die Arbeitsumgebung und Kultur zur Zielerreichung beitragen.

2. Daten: Konzentration auf Datenqualität, -verfügbarkeit und -nutzung

Die Datendimension ist essenziell für fundierte, datengestützte Entscheidungen. Ein hoher Standard in der Datenqualität und -verfügbarkeit stellt sicher, dass Entscheidungen auf verlässlichen Informationen basieren.

  • KPIs zur Messung der Effektivität von Datenanalyse und datengesteuerten Entscheidungen: Bewerten, wie erfolgreich die Organisation ihre Daten nutzt, um Erkenntnisse zu gewinnen und strategische Entscheidungen zu treffen.
  • Datenqualitätsmetriken: Überprüfen die Genauigkeit, Aktualität und Relevanz der Daten im Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie verlässlich und nutzbar sind.
  • Anzahl der analysierten Branchenberichte pro Jahr: Gibt an, wie intensiv das Unternehmen externe Marktinformationen in seine Entscheidungsprozesse einbezieht.

3. Prozesse: Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen

Die Prozessdimension zielt auf die Effizienz und Digitalisierung der Geschäftsprozesse ab. Optimierte Prozesse sorgen für schlanke Abläufe, reduzieren Kosten und erhöhen die Produktivität.

  • Operationale KPIs zur Messung der Prozesseffizienz: Bewerten die Effektivität der Geschäftsprozesse und helfen, Engpässe und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
  • Anzahl der Prozesse, die mit neuer Software ausgeführt werden (müssen): Dieser KPI gibt Auskunft darüber, wie weit die Digitalisierung fortgeschritten ist und welche Prozesse bereits automatisiert oder optimiert wurden.

4. Technologie: Implementierung und Nutzung neuer Technologien

Die technologische Dimension fokussiert sich auf die Einführung und Nutzung neuer Technologien, die die Transformation unterstützen und die Organisation agiler und effizienter machen.

  • Anzahl der Nutzer im Verhältnis zu den gekauften Lizenzen: Misst die Auslastung der implementierten Softwarelösungen und zeigt, ob die Technologieausgaben optimal genutzt werden.
  • KPIs für Produktentwicklungseffektivität: Überprüfen, welchen Einfluss digitale Investitionen auf den Umsatz haben, und helfen, den Erfolg der Technologieimplementierung zu bewerten.
  • Umfang des neuen Umsatzes, der digitalen Investitionen zugerechnet werden kann: Dieser KPI bewertet die Rentabilität und den Erfolg digitaler Investitionen und zeigt, wie sie zur Geschäftsentwicklung beitragen.

Eine ganzheitliche Sicht auf die Transformation berücksichtigt alle wichtigen operativen Aspekte und sorgt dafür, dass das Unternehmen umfassend auf die strategischen Ziele ausgerichtet ist. Durch die Integration der Gartner KPIs in diesen Transformationsrahmen können Unternehmen:

  • Fortschritt in jeder Dimension effektiv messen: Die KPIs bieten eine klare Messgrundlage für Organisation, Daten, Prozesse und Technologie und ermöglichen die Überwachung der Umsetzung in Echtzeit.
  • Zusammenhänge zwischen verschiedenen Leistungs- und Qualitätswerten erkennen: Der Rahmen hilft, Abhängigkeiten und Synergien zwischen den operativen Dimensionen zu identifizieren, was Optimierungsmöglichkeiten aufdeckt.
  • Datengestützte Entscheidungen treffen: Dank der KPIs können Entscheidungen fundiert und auf Basis solider Daten getroffen werden, was die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens erhöht.
  • Auswirkungen der Transformation auf den Geschäftserfolg quantifizieren: Die KPIs bieten Einblicke in die Effekte der Transformation und zeigen, wie diese Maßnahmen zur Erreichung der übergeordneten Geschäftsergebnisse beitragen.

Dieser integrierte Ansatz stellt sicher, dass die operative Transformation eng mit der Geschäftsstrategie verbunden bleibt und durch messbare Ergebnisse unterstützt wird, sodass die strategischen Ziele des Unternehmens systematisch erreicht werden.

Durch die Verbindung der beiden Strategieräume mit ABM und einem Wissensgraphen entsteht ein dynamisches, datengetriebenes Modell, das die strategische Planung und die operative Umsetzung eng miteinander verknüpft. ABM ermöglicht die Simulation und Optimierung der Strategieumsetzung in Echtzeit, während der Wissensgraph alle relevanten Daten und Zusammenhänge strukturiert und sichtbar macht. So können strategische Entscheidungen fundiert und auf die realen Bedingungen im Betriebsmodell abgestimmt werden, was die Effizienz und Zielgenauigkeit der Transformation steigert.

1. Dynamische Verknüpfung strategischer und operativer Daten

  • Der Wissensgraph integriert alle relevanten Datenpunkte und KPIs aus den beiden Strategieräumen in einer strukturierten und vernetzten Form. ABM nutzt diese Daten, um Agenten (z. B. Mitarbeitende, Kunden, Abteilungen) dynamisch zu modellieren und zu simulieren, wie sie auf Änderungen im Geschäftsmodell oder Betriebsmodell reagieren. Dadurch können die Auswirkungen strategischer Entscheidungen in Echtzeit auf die operativen Abläufe abgebildet werden.

2. Szenarioplanung und Ursache-Wirkungs-Analysen

  • Mithilfe des Wissensgraphen identifiziert ABM die Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen des Geschäfts- und Betriebsmodells. ABM kann dann simulieren, wie Veränderungen in einem Bereich (z. B. eine neue Markteintrittsstrategie) den anderen Bereich (z. B. Kapazitätsauslastung im Betriebsmodell) beeinflussen. Diese Szenarien helfen, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu verstehen und strategische Entscheidungen basierend auf den operativen Auswirkungen zu optimieren.

3. Laufende Anpassung und Optimierung durch Feedback-Schleifen

  • Durch die kontinuierliche Rückkopplung von Echtzeitdaten aus dem Betriebsmodell können die Modelle im Geschäftsmodellraum laufend verfeinert und angepasst werden. Der Wissensgraph ermöglicht es, den Fortschritt in jedem Bereich zu überwachen und Anpassungsbedarf zu identifizieren, sodass ABM die Agenten-Interaktionen dynamisch anpasst. So wird eine laufende Optimierung der Strategieumsetzung im Betriebsmodell sichergestellt.

4. Systemische Einsicht und Zusammenarbeit

  • ABM ermöglicht durch die Integration des Wissensgraphen eine ganzheitliche Perspektive, die die strategische und operative Ebene vereint. Der Wissensgraph zeigt systemische Zusammenhänge auf und ermöglicht, dass unterschiedliche Abteilungen – z. B. Strategie, Marketing, Controlling – auf gemeinsame Daten zugreifen und kollaborativ an den Transformationszielen arbeiten können. So können strategische Entscheidungen im Geschäftsmodellraum auf die spezifischen operativen Anforderungen im Betriebsmodell abgestimmt werden.

5. Messbarkeit und Quantifizierung des Transformationserfolgs

  • Der Wissensgraph sammelt Daten aus ABM-Simulationen und strategischen KPIs und erlaubt eine umfassende Quantifizierung der Transformationserfolge. ABM kann so die Effekte der Strategie auf das Betriebsmodell und die KPI-Ziele bewerten, was eine präzise Messung der Transformation und Anpassung an die strategischen Ziele ermöglicht.

 

Die Verbindung von Wissensgraphen und ABM ist für eine substanzielle KI-Transformation unverzichtbar, da sie die nötige systemische Transparenz, Agilität und Skalierbarkeit schafft, um KI tiefgreifend in die Organisation zu integrieren. Durch diese Kombination werden Strategie und operative Umsetzung so eng verzahnt, dass die KI-Initiativen nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne, sondern nachhaltige, strategische Wettbewerbsvorteile bieten.

 

In der KI-gestützten Transformation kann ohne Messbarkeit kein Fortschritt erzielt werden. Die Integration von Wissensgraphen und ABM schafft die strukturelle und operative Transparenz, die für eine messbare und steuerbare Transformation unverzichtbar ist. Diese Systeme bringen eine Vielzahl von strategischen und operativen KPIs in Zusammenhang, quantifizieren die Fortschritte in jeder Dimension und zeigen, wie die KI-Initiativen das Geschäftsmodell und die operative Umsetzung beeinflussen.

„Was man nicht messen kann, ist nicht da“ in der KI-Transformation

  1. Erkennen von Zusammenhängen durch Wissensgraphen
    • Wissensgraphen ermöglichen es, die oft verborgenen Abhängigkeiten zwischen Strategieräumen und operativen Prozessen zu visualisieren und zu messen. Indem strategische KPIs in Echtzeit überwacht und in ihrer Interaktion analysiert werden, wird sichtbar, wie jede Veränderung sich auf die Zielerreichung auswirkt. Messbarkeit macht hier den „unsichtbaren“ Wert der Transformation greifbar.
  2. Simulation und Quantifizierung mit ABM
    • ABM nutzt diese vernetzten Daten, um Szenarien zu simulieren und die Auswirkungen strategischer Entscheidungen auf die operative Umsetzung zu quantifizieren. Ohne ABM könnten komplexe Transformationseffekte und das Zusammenspiel von Agenten im Unternehmen nicht gemessen werden. ABM schafft also die Grundlage dafür, dass die strategische Ausrichtung in messbaren Ergebnissen reflektiert wird.
  3. Erfolgskontrolle und Justierung der Transformation
    • Durch laufende Messungen über Wissensgraph und ABM wird die KI-Transformation stetig überprüft und optimiert. Ohne messbare KPIs, die kontinuierlich in Feedback-Schleifen zurückgeführt werden, bleibt die Transformation abstrakt und verliert an Wert. Die Messbarkeit macht die Fortschritte greifbar und erlaubt fundierte Anpassungen auf dem Weg zum Ziel.

„Without data you´re just another person with an opinion“ wird in der KI-Transformation zur Leitlinie: Ohne Wissensgraphen und ABM blieben die komplexen Wechselwirkungen und Effekte unsichtbar und die Transformation ineffizient und schwer steuerbar. Die Messbarkeit durch KPIs, verknüpft mit strategischen und operativen Daten, macht aus der Transformation einen lebendigen, greifbaren Prozess, der messbare und nachhaltige Ergebnisse liefert.