Einleitung zu den Hintergründen der Entwicklung des Dimensionsmodells in der Strategieentwicklung – warum dieses Modell: Die Entwicklung von Unternehmensstrategien hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Getrieben durch die Digitalisierung und den Aufstieg Künstlicher Intelligenz (KI) sind die Anforderungen an moderne Strategiearbeit vielfältiger und komplexer geworden. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Reifegrade der Strategieentwicklung und erläutern, wie sich die Arbeit an Strategien im Laufe der Zeit verändert hat.

Von klassischem Business Planning zu Vision, Mission und Purpose

Traditionell basierte die Strategieentwicklung auf klassischem Business Planning. Dies umfasste Marktanalysen, Wettbewerbsstudien und die Entwicklung von Geschäftsmodellen, die auf Prognosen und Planungen beruhen. Mit der Zeit erkannten Unternehmen jedoch, dass es nicht ausreicht, nur auf kurzfristige Ziele zu setzen. Langfristige Ausrichtungen wurden notwendig, und es entstanden Konzepte wie Vision, Mission und Purpose.

  • Vision: Ein langfristiges Bild davon, wohin sich das Unternehmen entwickeln will.
  • Mission: Der konkrete Auftrag oder Zweck, den das Unternehmen verfolgt.
  • Purpose: Der übergeordnete Sinn und Zweck des Unternehmens, der über finanzielle Ziele hinausgeht und die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter stärkt.

Die Rolle von Purpose

Der Begriff Purpose wurde vor allem durch die Arbeit von Simon Sinek populär gemacht, insbesondere durch sein Buch “Start with Why” und seinen bekannten TED-Talk. Sinek argumentiert, dass erfolgreiche Unternehmen und Führungskräfte mit einem klaren “Warum” (Purpose) agieren, das ihre Vision und Mission leitet.

Warum Purpose wichtig ist:

  1. Motivation und Engagement: Ein klarer Purpose inspiriert und motiviert Mitarbeiter, indem er ihnen einen Sinn und eine Richtung gibt.
  2. Kundenzentrierung: Kunden fühlen sich stärker mit Unternehmen verbunden, die einen klaren und überzeugenden Purpose haben.
  3. Wettbewerbsvorteil: Unternehmen mit einem starken Purpose können sich besser von der Konkurrenz abheben und langfristig erfolgreich sein.

Weitere wichtige Persönlichkeiten, die sich intensiv mit dem Thema Purpose auseinandergesetzt haben, sind:

  • Jim Collins: Autor von “Built to Last” und “Good to Great”, der untersucht hat, wie Unternehmen durch einen klaren Purpose und beständige Werte langfristig erfolgreich bleiben.
  • Raj Sisodia: Mitbegründer der Bewegung “Conscious Capitalism”, die sich dafür einsetzt, dass Unternehmen ihren Purpose in den Mittelpunkt stellen und dadurch positive gesellschaftliche Auswirkungen erzielen.

Die Rolle von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz

Die Digitalisierung und die Einführung von KI haben die Komplexität der Strategieentwicklung weiter erhöht. Unternehmen müssen heute nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern auch technologische Entwicklungen und digitale Trends in ihre Strategien integrieren. Dies erfordert eine kontinuierliche Anpassung und Neuausrichtung der Strategien.

  • Digitalisierung: Einführung neuer Technologien und digitaler Prozesse, die Effizienz und Innovationskraft steigern.
  • Künstliche Intelligenz: Nutzung von Datenanalysen und maschinellem Lernen zur Verbesserung von Geschäftsprozessen und Entscheidungsfindung.

Reifegrade der Strategieentwicklung und Unternehmenspersonas

Die Reifegrade der Strategieentwicklung spiegeln wider, wie fortschrittlich ein Unternehmen in der Ausarbeitung und Umsetzung seiner Strategien ist. Diese können grob in folgende Stufen unterteilt werden:

  1. Traditionalisten: Fokus auf kurzfristige Planung und traditionelle Geschäftsmodelle.
    • Strategieschulen: Klassische Planungsschule, Positionierungsschule.
    • KPIs: Umsatz, Marktanteil, Kosten.
  2. Ganzheitliche Unternehmen: Einbeziehung von Vision und Mission in die langfristige Planung.
    • Strategieschulen: Unternehmenskultur-Schule, Visionäre Führungsschule.
    • KPIs: Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenloyalität, Innovationsrate.
  3. Digitalisierer: Integration von Digitalisierung und neuen Technologien in die strategische Ausrichtung.
    • Strategieschulen: Lernende Organisation, Wissensmanagement-Schule.
    • KPIs: Digitalisierungsgrad, Technologieadoption, Datenqualität.
  4. Innovatoren: Nutzung von KI und datengetriebenen Ansätzen zur kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung der Strategien.
    • Strategieschulen: Agile Strategieentwicklung, Komplexitätsschule.
    • KPIs: Innovationsgeschwindigkeit, Time-to-Market, Kundenzufriedenheit.

Veränderungen in der Strategiearbeit

Die Strategieentwicklung hat sich von klassischen Planungsansätzen hin zur Entwicklung und Konstruktion von dynamischen, daten- und technologiegetriebenen “Erfolgsengines” entwickelt, weshalb wir in unserem Modell von Business Engineering sprechen. Diese Erfolgsengines schaffen nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern integrieren auch die Rückbesinnung auf den Kunden und den gesellschaftlichen Beitrag von Unternehmen. Damit findet Strategie nun in vielen Dimensionen statt, die es sinnvoll und methodisch zu integrieren gilt.

Die Arbeit von Gennaro Cuofano hat in diesem Kontext wertvolle Einsichten geliefert. Cuofano betont in seinem Ansatz die Bedeutung von Geschäftsmodellierung und strategischer Anpassung durch kontinuierliches Lernen auf Basis von Daten. Einige zentrale Punkte seines Ansatzes sind:

  • Kontinuierliches Lernen und Anpassung: Geschäftsmodelle müssen flexibel sein und sich ständig weiterentwickeln, um den sich verändernden internen und externen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Datengetriebene Entscheidungen: Nutzung von Daten zur kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Geschäftsstrategien.
  • Kundenzentrierung: Der Kunde steht im Mittelpunkt aller strategischen Überlegungen und Maßnahmen.

Strategiekonstruktion und Geschäftsmodellierung

In unserem Modell sprechen wir von Strategiekonstruktion und Geschäftsmodellierung, weil eine Unternehmensstrategie ein tragfähiges System sein muss, dessen Modell sich an die internen und externen Anforderungen durch kontinuierliches Lernen, v.a. auf Basis von Daten, weiterentwickeln muss. Kundenzentrierung spielt dabei eine entscheidende Rolle und ist alles andere als ein vorübergehender Trend. Sie ermöglicht es Unternehmen, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen und langfristig erfolgreich zu sein.

Strategische Erfolgsposition und unfairer Vorteil

Eine strategische Erfolgsposition (SEP) ist ein einzigartiger Vorteil, den ein Unternehmen gegenüber seinen Wettbewerbern hat. Dieser Begriff stammt aus der strategischen Managementliteratur und wurde insbesondere durch das Buch “Strategisches Management” von Fredmund Malik bekannt gemacht. Eine SEP bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, in einem bestimmten Bereich besonders gut zu sein und dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Der “letzte unfaire Vorteil” ist ein Konzept, das von Dave Trott geprägt wurde. Es bezieht sich auf die Idee, dass Unternehmen in einer immer stärker umkämpften und transparenten Welt nach einzigartigen, schwer kopierbaren Vorteilen suchen müssen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Dies kann durch innovative Geschäftsmodelle, technologische Überlegenheit oder herausragenden Kundenservice erreicht werden.

Warum unser Modell den Anforderungen an moderne Strategiearbeit gerecht wird

Das von uns entwickelte Modell für Business Engineering erfüllt die Anforderungen an moderne Strategiearbeit und -konstruktion aus mehreren Gründen:

  1. Dynamik und Flexibilität: Unser Modell ist darauf ausgelegt, sich kontinuierlich an interne und externe Veränderungen anzupassen. Dies ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Strategien laufend zu optimieren.
  2. Daten- und technologiegetrieben: Durch die Integration von Datenanalysen und modernen Technologien wie KI stellt unser Modell sicher, dass Entscheidungen auf einer soliden, datenbasierten Grundlage getroffen werden. Dies verbessert die Genauigkeit und Effektivität der strategischen Planung.
  3. Kundenzentrierung: Der Kunde steht im Mittelpunkt unseres Modells. Dies fördert nicht nur die Kundenzufriedenheit und -loyalität, sondern schafft auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile, die schwer zu kopieren sind.
  4. Ganzheitlicher Ansatz: Unser Modell berücksichtigt alle wichtigen Dimensionen der Unternehmensstrategie, einschließlich Vision, Mission, Purpose, Digitalisierung und technologische Innovationen. Dies gewährleistet eine umfassende und integrierte Strategieentwicklung.
  5. Kontinuierliches Lernen und Anpassung: Das Modell fördert ein kontinuierliches Lernen und die Anpassung der Geschäftsmodelle auf Basis von Daten. Dies stellt sicher, dass die Strategien stets aktuell und relevant bleiben.

Fazit

Die Strategieentwicklung hat sich von klassischen Planungsansätzen hin zur Entwicklung und Konstruktion von dynamischen, daten- und technologiegetriebenen “Erfolgsengines” entwickelt, weshalb wir in unserem Modell von Business Engineering sprechen. Diese Erfolgsengines schaffen nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern integrieren auch die Rückbesinnung auf den Kunden und den gesellschaftlichen Beitrag von Unternehmen. Unternehmen müssen heute nicht nur wirtschaftliche Ziele, sondern auch technologische Entwicklungen und den übergeordneten Sinn und Zweck (Purpose) in ihre Strategien integrieren. Durch die Nutzung von Digitalisierung und KI können Unternehmen ihre Strategien kontinuierlich anpassen und verbessern, um einen unfairen Vorteil und eine strategische Erfolgsposition zu schaffen. Dies ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg in der modernen Geschäftswelt.