Durch die Digitalisierung können Business Design und das Target Operating Model nicht mehr isoliert voneinander betrachtet werden, auch wenn ihre Inhalte traditionell unterschiedlich sind. Während das Business Design sich vorrangig auf die 4 P’s konzentriert (Produkt, Preis, Promotion, Place), liegt der Fokus des Target Operating Models – in unserer Nomenklatur dem Business Engineering – auf der betrieblichen Struktur: Ressourcen, Technologien, Prozesse, Dateninfrastruktur, Organisationsdesign und Capabilities. Diese Strukturen sind notwendig, um das Geschäftsmodell effektiv umzusetzen.

Maximierung der Wettbewerbsfähigkeit

Technologie und Daten haben im Betriebsmodell eine neue Bedeutung und Wertigkeit erlangt. Wo früher das Geschäftsmodell und die Betriebsstruktur stärker getrennt waren, sind die heutigen Anforderungen durch die zunehmende Bedeutung von digitaler Infrastruktur, Fähigkeiten und automatisierten Prozessen so komplex geworden, dass beide Ebenen eng verzahnt sein müssen.

Minimierung von Investitionsrisiken

Der Schritt vom Geschäftsmodell zur Betriebsstruktur erfordert erhebliche Investitionen und Veränderungen in der Unternehmensstruktur, sei es durch den Ausbau von Technologien, die Erhöhung des Reifegrads, Prozessautomatisierung oder den Aufbau neuer Fähigkeiten. Diese betrieblichen Anpassungen sind heute eine wesentliche Säule der Wettbewerbsfähigkeit.

Das Gap zwischen Ambition und Umsetzung

Im Betriebsmodell liegen massive Transformationsrisiken

Ein häufiger Grund, warum Transformationen scheitern, liegt in einem zu großen Gap zwischen den Ambitionen des Geschäftsmodells und den tatsächlichen betrieblichen Möglichkeiten. Wenn die Transformation nicht gut durchgeplant ist und das Target Operating Model nicht klar definiert wird, entstehen Lücken, die den Erfolg gefährden. Daher ist die zweite Phase – das Business Engineering – entscheidend. Sie ermöglicht durch systemische Analyse eine planbare und steuerbare Transformation.

Integrierte Blueprints

In der systemischen Sicht Daten, Technologie, Prozesse und Organisation verbinden

Systemische Planungsansätze bieten Geschäftsmodellen klare Vorteile, da sie eine ganzheitliche Sicht auf das Unternehmen und seine Prozesse ermöglichen und gleichzeitig zentrale Transformationsrisiken minimieren.

Vorteile:

  • Ganzheitliche Sicht: Verknüpft Geschäftsmodell und Betriebsstruktur.
  • Effizienz: Optimiert Ressourcen und Prozesse.
  • Skalierbarkeit: Flexibel für Marktveränderungen.
  • Fundierte Entscheidungen: Datenbasierte Analysen.

Minimierte Risiken:

  • Ambition-Umsetzungs-Gap: Schließt die Lücke zwischen Zielen und operativer Machbarkeit.
  • Kohärenz: Vermeidet siloartige Ansätze.
  • Ressourcenoptimierung: Verhindert Fehlinvestitionen.
  • Engpass-Erkennung: Deckt frühzeitig Schwachstellen auf.

Ein integratives Modell ist entscheidend, um die vertikalen Ebenen und horizontalen Funktionen eines Unternehmens nahtlos zu verbinden. Ohne eine solche Struktur drohen Prozesse und Abteilungen ineffizient und isoliert zu agieren. Das Modell gewährleistet eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen strategischen und operativen Ebenen sowie Funktionen wie Marketing, IT und Finanzen. Es ermöglicht einen reibungslosen Informationsfluss, schafft eine kohärente Organisation und sorgt für ein flexibles, anpassungsfähiges Betriebsmodell, das effizient auf Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen reagiert.

Kerstin Clessienne ist Consultant Partner bei SMITH & Partners, einer unabhängigen Strategieberatung mit Umsetzungskraft einer Agentur. Im DACH-Raum spezialisiert auf nachhaltige Multitransformation in Marketing, Sales und CX, verbindet SMITH & Partners Fachkompetenz mit KI, Technologie und Agent-Based Modeling, um komplexe Herausforderungen in messbare Ergebnisse zu übersetzen. 

 Das 12-köpfige Kernteam vereint Expertise aus Strategie, Marketing, Media, Content, KI und Data Science