Effektives Scoping eines Strategiezyklus: Die Basis einer erfolgreichen Strategiephase
Das Scoping eines Strategiezyklus ist ein essenzieller Schritt, um den Rahmen für eine erfolgversprechende Strategiephase festzulegen. Ein strukturierter Ansatz hilft dabei, Klarheit über die wesentlichen Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen zu schaffen und alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. In diesem Artikel gehen wir auf die sechs entscheidenden Punkte ein, die im Scoping einer Strategiephase geklärt werden sollten.
1. Überblick über die Geschäftssituation
Der erste Schritt im Scoping-Prozess ist die genaue Analyse der aktuellen Geschäftssituation. Diese umfasst die Marktposition des Unternehmens, die Wettbewerbslandschaft sowie zentrale Geschäftskennzahlen. Ein präzises Bild dieser Parameter ermöglicht eine realistische Einschätzung der Ausgangslage und hilft dabei, die Strategie zielgerichtet auszurichten. Hierbei werden unter anderem Markttrends, Mitbewerber und unternehmensinterne Stärken und Schwächen betrachtet, die für die strategische Planung von Bedeutung sind.
2. Festlegung von Zielen und Scope
Nachdem die Geschäftssituation verstanden ist, erfolgt die Festlegung von Zielen und des Scopes. Dabei werden die strategischen Ziele definiert und der Betrachtungsrahmen des Strategieprozesses abgesteckt. Der Scope gibt vor, welche Bereiche des Unternehmens oder des Marktes in die Strategie einbezogen werden und welche strategischen Ziele erreicht werden sollen. Eine klare Definition schafft den notwendigen Fokus und erleichtert die Priorisierung von Maßnahmen und Ressourcen.
3. Aktuelles Strategieverständnis und Strategiecompliance
Ein weiterer zentraler Aspekt ist das aktuelles Strategieverständnis und die Strategiecompliance im Unternehmen. Hier wird analysiert, ob die bestehenden strategischen Vorgaben und Ziele im Unternehmen bekannt sind und in welchem Maß sie eingehalten werden. Die Analyse des Strategieverständnisses im Team und in den verschiedenen Abteilungen stellt sicher, dass alle Beteiligten die strategische Richtung verstehen und unterstützen. So können mögliche Diskrepanzen aufgedeckt und eine gemeinsame Ausrichtung auf die Strategieziele gefördert werden.
4. Überblick aktueller normativer Strategien
Die normativen Strategien eines Unternehmens – bestehend aus Unternehmenswerten, Vision und Mission – bieten die übergeordnete Leitlinie für den Strategieprozess. Eine Bestandsaufnahme der geltenden Werte und Normen stellt sicher, dass die strategischen Überlegungen auf einem soliden Fundament basieren und dass die Strategie mit den langfristigen Unternehmensprinzipien übereinstimmt. Diese normative Ebene legt die Grundlagen dafür, wie das Unternehmen sich selbst und seine Rolle im Markt definiert und wie es von Stakeholdern wahrgenommen wird.
5. Übergeordnete Risikofaktoren
In jeder strategischen Planung spielen potenzielle Risiken eine Rolle. Das Scoping umfasst daher auch die Identifikation und Bewertung übergeordneter Risikofaktoren, die die Umsetzung der Strategie beeinflussen könnten. Durch eine vorausschauende Risikoanalyse können potenzielle Herausforderungen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung geplant werden. Dies erhöht die Robustheit der Strategie und ermöglicht eine proaktive Reaktion auf Veränderungen im Marktumfeld.
6. Strategy Stack Assessment
Ein umfassendes Strategy Stack Assessment analysiert die strategischen Ebenen und ihre Wechselwirkungen innerhalb des Unternehmens. Hierbei wird bewertet, wie die verschiedenen strategischen Schichten – von der normativen über die strategische bis zur operativen Ebene – ineinandergreifen und sich gegenseitig unterstützen. Eine solche Bestandsaufnahme erleichtert es, Abhängigkeiten und Synergien zu erkennen, und ermöglicht eine bessere Abstimmung zwischen den strategischen Ebenen.
Das Scoping eines Strategiezyklus legt die Grundlage für eine fundierte und gut geplante Strategiephase. Eine klare Analyse der Geschäftssituation, das Festlegen von Zielen und Scope, das Verstehen des Strategieverständnisses und der Compliance, ein Überblick über die normativen Strategien, die Bewertung von Risiken sowie das Strategy Stack Assessment bilden zusammen ein vollständiges Bild, das die strategische Planung und Umsetzung nachhaltig unterstützt. Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte lassen sich strategische Entscheidungen fundierter treffen und potenzielle Risiken proaktiv minimieren, wodurch die Strategie eine solide Basis für den Unternehmenserfolg bildet.
Im Scoping-Prozess eines Strategiezyklus sind mehrere Schlüsselpersonen und -abteilungen involviert, um eine umfassende und fundierte Grundlage für die Strategiephase zu schaffen. Zu den wichtigsten Beteiligten gehören:
- Top-Management
Das Top-Management (Geschäftsführung, CEOs, Vorstände) ist für die übergeordnete strategische Ausrichtung verantwortlich. Es setzt die Leitlinien für die Strategie und definiert die langfristigen Unternehmensziele. Die Führungsebene stellt sicher, dass die Strategie die Vision und Mission des Unternehmens widerspiegelt und an den zentralen Werten ausgerichtet ist. - Strategieteam oder Strategieabteilung
Die Strategieabteilung oder ein dediziertes Strategieteam ist für die Durchführung der Analyse und Planung verantwortlich. Dieses Team organisiert und koordiniert die Erfassung der Geschäftssituation, die Zieldefinition, die Risikobewertung und die Überprüfung der strategischen Ebenen im Unternehmen. Es stellt sicher, dass der Scoping-Prozess methodisch und datenbasiert durchgeführt wird. - Fachabteilungen
Die Fachabteilungen (z. B. Marketing, Vertrieb, Produktion, IT) liefern spezifische Einblicke und Kennzahlen, die für die Ist-Analyse und das Verständnis der aktuellen Situation notwendig sind. Ihre Mitwirkung hilft, eine umfassende Perspektive zu gewinnen und die realen Herausforderungen und Chancen in den jeweiligen Geschäftsbereichen zu erkennen. - Finanzabteilung
Die Finanzabteilung spielt eine wesentliche Rolle bei der Analyse der aktuellen Geschäftssituation und der wirtschaftlichen Leistungskennzahlen. Sie liefert finanzielle Daten, die für die Bestimmung der Marktposition und für eine fundierte Zielsetzung unerlässlich sind, und trägt zur Bewertung der finanziellen Risiken und Ressourcenanforderungen bei. - Risikomanagement-Team
Dieses Team unterstützt bei der Identifikation und Bewertung potenzieller strategischer Risiken. Durch ihre Expertise im Risikomanagement können sie auf mögliche Bedrohungen hinweisen und die Robustheit der geplanten Strategie beurteilen. - Human Resources (HR)
Die Personalabteilung ist oft in Fragen des Strategieverständnisses und der Compliance involviert. HR hilft dabei, sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden die strategischen Ziele und Vorgaben verstehen und dass die Unternehmenskultur mit den neuen strategischen Plänen übereinstimmt. Außerdem kann HR wertvolle Einblicke in die bestehenden Kompetenzen und Kapazitäten geben, die für die Zielerreichung erforderlich sind. - ggf. Analysten
Externe Analysten können eine objektive Perspektive auf den Scoping-Prozess bieten und methodische Unterstützung leisten. Sie bringen zusätzliches Know-how und Markteinblicke ein und können dazu beitragen, subjektive Verzerrungen und interne Interessenskonflikte zu minimieren. - IT und Technologieabteilung
Die IT-Abteilung ist oft für das Strategy Stack Assessment relevant, besonders wenn es um die Abstimmung von Technologien und digitalen Strategien geht. Ihre Einschätzungen tragen dazu bei, die technologische Infrastruktur und die Möglichkeiten zur digitalen Transformation in den Strategieprozess zu integrieren. - Wichtige Stakeholder und Aufsichtsgremien
Schließlich sollten auch relevante Stakeholder, wie wichtige Investoren oder Mitglieder des Aufsichtsrates, in den Scoping-Prozess einbezogen werden. Sie können eine kritische Perspektive bieten und die Strategie unter Berücksichtigung der Interessen externer Anspruchsgruppen überprüfen.
Durch die Zusammenarbeit dieser Teams und Abteilungen wird eine ganzheitliche Sicht auf die Unternehmensstrategie sichergestellt, die alle wesentlichen Perspektiven und Kompetenzen integriert.