Der geschäftliche Strategieraum im Prozess des Business Modellings ausgestaltet, ist das Fundament für die Geschäftspraxis eines Unternehmens und vereint zentrale Elemente wie Wachstumsstrategien, das Produktportfolio und strategische Marktentscheidungen. In einem kundenorientierten Unternehmen sind die klassischen 4Ps (Produkt, Preis, Platzierung, Promotion) integriert und mit übergeordneten Zielen wie Vision, Mission und Purpose abgestimmt. Ein wettbewerbsfähiges und differenziertes Produktportfolio, das auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet ist, stärkt die Marktposition und sichert langfristiges Wachstum. Neben Preisstrategien fördern Innovations- und Diversifikationsstrategien neue Wachstumsfelder und eine starke Markenidentität.

In dynamischen, globalisierten Märkten ist Differenzierung entscheidend: Ein nachhaltiges Portfolio, das Innovation und Qualität betont, bietet dem Unternehmen eine stabile Marktpräsenz und schützt es vor Preiswettbewerb. So bleibt das Unternehmen flexibel, kundenorientiert und zukunftsfähig positioniert.

Künstliche Intelligenz wird zunehmend die Geschäftsmodelle durchdringen

Beispiele für den KI Einsatz in den klassischen 4P

  • Produktpolitik

    Personalisierung: KI kann Produkte und Dienstleistungen individueller an die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen anpassen, beispielsweise durch Empfehlungen oder maßgeschneiderte Produktmerkmale.

    Innovation durch Vorhersage: KI kann aufkommende Trends analysieren und Produkte vorausschauend gestalten, um Marktchancen zu nutzen, bevor der Wettbewerb reagiert.

    Effizienz und Simulation in der Entwicklung: Durch KI-gestützte Simulationen und Tests können Produkte schneller und kostengünstiger entwickelt und optimiert werden.

  • Preispolitik

    Dynamische Preisanpassungen: KI ermöglicht es, Preise auf Basis von Echtzeitdaten anzupassen, sodass Unternehmen je nach Nachfrage, Saison oder Wettbewerbssituation wettbewerbsfähig bleiben.

    Segmentierung und Preisoptimierung: KI hilft, Zielgruppen besser zu segmentieren und für jedes Segment die optimale Preisstrategie zu entwickeln, was die Preisgestaltung profitabler und kundenorientierter macht.

    Vorausschauende Margensteuerung: KI kann Umsatz und Gewinn pro Produkt vorhersagen, sodass Margen effizient gesteuert und die Preisstrategie langfristig optimiert wird.

  • Place (Vertrieb)

    Effiziente Lead-Generierung und -Qualifizierung: KI analysiert potenzielle Kunden und filtert qualifizierte Leads heraus, sodass sich Vertriebsteams auf die erfolgversprechendsten Kontakte konzentrieren können. Dies spart Zeit und Ressourcen und erhöht die Erfolgsquote im Vertrieb.

    Vertriebskanal-Optimierung: KI unterstützt dabei, die besten Vertriebskanäle zu identifizieren und zu priorisieren, basierend auf dem Verhalten und den Präferenzen der Zielgruppe. Dies ermöglicht es, die Präsenz und Reichweite in den profitabelsten Kanälen zu maximieren.

    Vorhersage von Verkaufschancen und Cross-Selling: KI analysiert bestehende Kundenbeziehungen und erkennt Cross- und Upselling-Möglichkeiten, die sonst möglicherweise ungenutzt blieben. So kann der Vertrieb gezielt Maßnahmen ergreifen, um den Umsatz pro Kunde zu steigern.

  • Promotion

    Personalisierte Werbemaßnahmen: KI kann Inhalte und Botschaften auf individuelle Kundenbedürfnisse zuschneiden und so die Relevanz und Effizienz von Kampagnen erhöhen.

    Automatisierte Kampagnenoptimierung: KI optimiert Werbekampagnen in Echtzeit, indem sie die besten Zeitpunkte, Kanäle und Botschaften für maximale Reichweite und Engagement auswählt.

    Multichannel-Koordination: KI hilft dabei, Marketingaktivitäten kanalübergreifend zu steuern und ein konsistentes Markenerlebnis zu schaffen, das die Kundenbindung stärkt.

Die Qualität und Kaskadierungsfähigkeit der Geschäftstrategie entscheidet über den Unternehmenserfolg

Perspektiven im Geschäftsmodell integrieren

Das Strategiemodell erweitert die klassischen 4P um eine Perspektive nach außen, da eine kundenorientierte Organisation alle relevanten Fragestellungen sowohl intern als auch extern ausrichtet. Die beiden Perspektiven müssen für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit integriert sein. Kundenzentrierung betrifft dabei nicht nur die Kommunikation, sondern prägt alle Entscheidungen der Organisation. Das 4P-Modell entwickelte sich deshalb in Modelle wie 4C, 4A oder SAVE weiter, die konsequent die Kundenperspektive und den Unternehmens- bzw. Marktkontext einbeziehen. Kundezentrierung bezieht sich keinesfalls nur auch Kommunikation bspw. Personalisierung, sondern zieht sich als Paradigma durch alle Entscheidungen der Organisation. Daher hat sich das 4P Modell in 4C oder 4A und einige weitere ( SAVE, 5C, 6W … ) weiterentwickelt im Grunde genommen kommt aber zum einen konsequent die Kundenperspektive dazu, zum Anderen der Unternehmenkontext/Markt. Mehr …

  • Produktpolitik + Consumer Needs & Wants + Acceptability

    Kundenbedürfnisse und -wünsche statt nur Produkt: Der Fokus verschiebt sich von der reinen Produktentwicklung hin zur Identifikation und Erfüllung konkreter Kundenbedürfnisse. Das Angebot wird daran ausgerichtet, was der Kunde wirklich braucht und wünscht, statt an dem, was das Unternehmen produzieren möchte.

    Acceptability: Wie gut das Angebot die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden erfüllt.

    Solution: Der Mehrwert des Produkts für das Problem des Kunden (anstatt nur ein Produkt anzubieten).

    Who: Zielkunden und -segmente.

    What: Das Angebot, das die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllt.

  • Preis + Costtothe Consumer + Affordability

    Kosten für den Kunden statt nur Preis: Anstelle einer festen Preisgestaltung wird die Perspektive erweitert, um alle Kosten zu betrachten, die für den Kunden mit dem Kauf oder der Nutzung verbunden sind. Dazu gehören nicht nur der Preis, sondern auch Aspekte wie Zeitaufwand, Nutzungskosten und Komfort.

    Affordability: Die Erschwinglichkeit für den Kunden, insbesondere in verschiedenen Preissegmenten.

    Access: Die Zugänglichkeit und Flexibilität in der Verfügbarkeit.

    Why: Die Motivation hinter dem Angebot und warum es für den Kunden relevant ist.

    + Vertrieb + Convenience + Accessibility
    Bequemlichkeit/Erreichbarkeit
    statt nur Platzierung: Der Vertriebsansatz zielt darauf ab, den Kauf für den Kunden so bequem und einfach wie möglich zu gestalten. Es geht nicht mehr nur darum, das Produkt an einem bestimmten Ort verfügbar zu machen, sondern es so zugänglich wie möglich zu machen – ob online, stationär oder über Lieferdienste.

    Accessibility: Die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit des Produkts oder der Dienstleistung.

    Value: Der Gesamtwert, den der Kunde aus dem Produkt zieht, im Vergleich zu den Kosten.

    When: Der optimale Zeitpunkt für die Ansprache oder den Kauf.

    Where: Der passende Ort bzw. Kanal zur Ansprache der Zielgruppe.

  • Promotion + Communication
  • Awareness

    Echte Kommunikation statt nur Promotion: Der Austausch mit dem Kunden steht im Vordergrund. Anstelle klassischer einseitiger Werbung wird der Dialog gefördert, um eine nachhaltige Beziehung aufzubauen und die Kundenbedürfnisse kontinuierlich zu verstehen und zu adressieren.

    Die Geschäftsstrategie wird also wie man sieht erheblich von den normativen Paradigmen, Werte und Prinzipien des Unternehmens – also der normativen Strategie beeinflusst indem sie darstellt wie wichtig zum Beispiel dem Unternehmen ( at a cost ) die Beziehung zum Konsumenten ist und wie langfristig diese angelegt werden soll.

    Awareness: Das Bewusstsein der Zielgruppe für das Produkt oder die Dienstleistung.

  • Education

    Die Rolle der Aufklärung und Information, um das Kundenverständnis zu vertiefen.

    How: Die Art und Weise, wie das Angebot kommuniziert und geliefert wird.

  • Sonstige & Ergänzungen

    Customer: Die Kundenbedürfnisse und das Kundenverhalten

    Company: Die eigenen Stärken, Schwächen und Position im Markt

    Competitors: Die Wettbewerbslandschaft und -strategien

    Collaborators: Partner, Lieferanten und andere externe Einflussfaktoren

    Context: Das Umfeld, einschließlich wirtschaftlicher, politischer, sozialer und technologischer Faktoren

    People: Mitarbeiter und deren Einfluss auf das Kundenerlebnis

    Process: Prozesse, die notwendig sind, um Dienstleistungen konsistent und effizient zu liefern

    Physical Evidence: Physische Elemente, die die Servicequalität unterstreichen, z. B. die Umgebung oder das Ambiente

Geschäftsstrategie bildet die Grundlage für die Investitionsplanung

Präzision in der betriebswirtschaftlichen Ambition

Eine fundierte, übergeordnete und langfristig ausgerichtete Geschäftsstrategie ist essenziell, um die Ziele und Ambitionen des Unternehmens klar zu operationalisieren und die erfolgreiche Kaskadierung der Strategie durch alle Unternehmensebenen zu ermöglichen. Nur so kann eine betriebswirtschaftliche Optimierung nachhaltig gelingen. Die Geschäftsstrategie bildet zudem die Grundlage für die Investitionsplanung und setzt die Rahmenbedingungen für die Gestaltung des Betriebsmodells.

Während die normative Ebene der Geschäftsstrategie – wie Vision, Mission und Purpose – die Unternehmensausrichtung definiert, jedoch oft noch unkonkret bleibt, müssen die wirtschaftlichen Zielgrößen präzise festgelegt werden. So wird eine klare Kaskadierung der Ziele möglich. Dies erfordert eine iterative Abstimmung und Verfeinerung zwischen der Corporate-Ebene, die Top-Down Ziele definiert, und der operativen Ebene, die diese Bottom-Up auf Realisierbarkeit prüft. Dabei müssen auch die Investitionsanforderungen der Betriebsmodellstrategie vertikal reflektiert werden, um eine ausgewogene Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben sicherzustellen.

Heutige Komplexität und agile Strategie erfordern neue Analysemodelle

Neue Methoden zur Steuerung der
Komplexität der Geschäftsmodellentwicklung

Angesichts einer zunehmend unvorhersehbaren Unternehmenszukunft und rasanten Veränderungen am Markt sind neue Planungsmethoden gefragt – kleinzyklisch und dynamisch, sodass Strategie, Controlling und die gesamte kundenorientierte Organisation eng und flexibel zusammenarbeiten können. Simulationen sind der Schlüssel, um dieser Dynamik und Komplexität gerecht zu werden. Agent-Based Modelling (ABM) eignet sich hierfür besonders gut, da es die Interaktionen und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen und Marktteilnehmern realistisch abbildet und so ein tieferes Verständnis der Auswirkungen strategischer Entscheidungen ermöglicht.

KI verändert die strategische Ausrichtung auf die Unternehmenskultur, da sie neue Formen der Zusammenarbeit und Führung erforderlich macht. KI-basierte Automatisierung und datengetriebene Entscheidungsprozesse beeinflussen die organisatorische Struktur und fördern eine Kultur, die stärker auf Daten und Zusammenarbeit fokussiert ist.

 

 

Die Rolle von KI auf der KITE, Geschäftsfeldebene

Wer das Ziel nicht kennt für den ist jeder Weg der Richtige

Künstliche Intelligenz (KI) ist auf allen Unternehmensebenen präsent und entwickelt sich 2024 zu einem unverzichtbaren Paradigma, das tief integriert wird. Der Übergang von experimentellen MVP-Ansätzen hin zur umfassenden Implementierung zeigt, dass Unternehmen nun die Verantwortung tragen, klare Zielbilder für die KI-Integration zu entwerfen. Diese Zielbilder sollten auf bestehenden Transformationsplänen zur Digitalisierung aufbauen, wobei Prozesseffizienz, Differenzierung und Customer Lifetime Value (CLV) als Kernparameter bestehen bleiben.

Die Umsetzung einer KI-Strategie erfordert eine enge Anbindung an die Geschäftsstrategie sowie klare Ziele, die das Betriebsmodell entsprechend anpassen. Unternehmen wie VW verdeutlichen, dass vorausschauende Planung unerlässlich ist: KI erfordert nicht nur technologische, sondern auch strukturelle und kulturelle Anpassungen, um eine nachhaltige Implementierung zu ermöglichen. So wird KI zum zentralen Treiber für Transformation und langfristigen Wettbewerbserfolg.

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  • Marktanalyse und Kundenverständnis

    KI ermöglicht eine tiefere Analyse von Markt- und Kundenbedürfnissen durch Big Data und maschinelles Lernen. Unternehmen können komplexe Kundensegmente und Verhaltensmuster schneller und präziser identifizieren und ihre Strategien besser auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zuschneiden. Predictive Analytics hilft dabei, zukünftige Trends vorherzusagen und proaktiv auf Marktentwicklungen zu reagieren.

  • Produktentwicklung und Innovation

    KI unterstützt die Produktentwicklung, indem sie Kundenfeedback, Nutzungsdaten und Marktentwicklungen analysiert. Durch KI-gesteuerte Innovationen können Unternehmen agil auf neue Anforderungen reagieren, maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen entwickeln und Innovationszyklen beschleunigen. So entstehen Strategien, die flexibler und anpassungsfähiger an dynamische Märkte sind.

  • Vertrieb und Personalisierung

    KI ermöglicht es, Vertriebsstrategien präziser auszurichten und maßgeschneiderte Angebote zu erstellen. Sie analysiert Verkaufsdaten und -muster, optimiert die Lead-Generierung und qualifiziert Kundenkontakte, sodass Vertriebsressourcen gezielter eingesetzt werden können. Durch personalisierte Kommunikation und individuelle Empfehlungen wird die Kundenbindung gefördert und der Umsatz gesteigert.

  • Preisgestaltung und Margenmanagement

    KI revolutioniert die Preisstrategie durch dynamische Preisgestaltung und Margenoptimierung. Mit Echtzeitanalysen von Nachfrage, Wettbewerb und Marktbedingungen ermöglicht KI eine flexible Anpassung der Preise, sodass Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität in Echtzeit steuern können.

  • Risikomanagement und Entscheidungsfindung

    KI-gestützte Modelle können Risiken präziser einschätzen und bewerten. Durch die Kombination historischer Daten und maschinellem Lernen können Unternehmen Risiken in verschiedenen Geschäftsfeldern – wie Finanzen, Lieferkette und Compliance – frühzeitig identifizieren und ihnen entgegenwirken. KI verbessert dadurch die Entscheidungsfindung, da strategische Entscheidungen datengestützt und weniger risikobehaftet getroffen werden können.

  • Kommunikation

    KI verändert die Marketingstrategie grundlegend durch die Personalisierung von Inhalten, die Echtzeitanalyse von Kampagnen und die Optimierung der Kundenerfahrung. KI analysiert Kundendaten, um personalisierte Botschaften und Kanäle zu definieren, was die Markenbindung stärkt und die Reichweite erhöht. So kann die Strategie dynamisch an das Kundenverhalten und neue Marktanforderungen angepasst werden.

  • Finanzplanung und Investitionsmanagement

    KI-basierte Analysetools erlauben präzisere Prognosen und ermöglichen eine flexiblere Finanzstrategie. KI hilft dabei, Investitionen in Geschäftsfelder zu optimieren, die am rentabelsten sind oder das größte Wachstumspotenzial haben, und trägt so zur langfristigen Wertsteigerung des Unternehmens bei.

  • Strategische Planung und Szenarioplanung

    KI-gestützte Simulationen und Szenarioanalysen ermöglichen eine ganzheitliche Bewertung von Strategieoptionen. Durch Agent-Based Modeling und Computational Modelling können Unternehmen die potenziellen Auswirkungen strategischer Entscheidungen vorab simulieren und so sicherstellen, dass ihre Strategie robuster und anpassungsfähiger ist.

Kerstin Clessienne ist Consultant Partner bei SMITH & Partners, einer unabhängigen Strategieberatung mit Umsetzungskraft einer Agentur. Im DACH-Raum spezialisiert auf nachhaltige Multitransformation in Marketing, Sales und CX, verbindet SMITH & Partners Fachkompetenz mit KI, Technologie und Agent-Based Modeling, um komplexe Herausforderungen in messbare Ergebnisse zu übersetzen. 

 

 Das 12-köpfige Kernteam vereint Expertise aus Strategie, Marketing, Media, Content, KI und Data Science