Die bereits angesprochenen vier Strategieräume eines Unternehmens umfassen die Geschäftsstrategie – wo und wie sich das Unternehmen im Wettbewerb und in der Kundenwahrnehmung positioniert, die funktionale Strategie (das Betriebsmodell), den normativen Strategieraum und den instrumentellen Strategieraum.

  1. Die Geschäftsstrategie legt die übergeordneten Ziele und Ausrichtungen des Unternehmens fest.
  2. Die funktionale Strategie, auch als Target Operating Model bekannt, bezieht sich auf die Gestaltung der Betriebsmodelle, einschließlich Organisation, Prozesse, Daten und Technologie.
  3. Der normative Strategieraum wird stark von Paradigmen wie Kundenzentrierung, Automatisierung, KI und Nachhaltigkeit beeinflusst, welche die Handlungsprinzipien und Werte des Unternehmens prägen.
  4. Schließlich definiert der instrumentelle Strategieraum die konkreten Inhalte und Maßnahmen, die das Unternehmen gegenüber den Kunden präsentiert.

Alle vier Strategieräume sind eng miteinander verzahnt und müssen konsistent und kongruent zusammenarbeiten, um eine kohärente und wirkungsvolle Gesamtstrategie sicherzustellen. Laut Gartner scheitern etwa 70 % der digitalen Transformationen aufgrund von mangelnder Integration zwischen Geschäftsstrategie und operativen Prozessen.

Diese fehlende Abstimmung führt zu Inkonsistenzen in den Zielen und Maßnahmen und erschwert es Unternehmen, auf Marktveränderungen flexibel zu reagieren.  Eine Analyse in der Harvard Business Review ergab, dass Unternehmen, die ihre strategischen Initiativen isoliert planen, häufiger unter internen Silos und Kommunikationsproblemen leiden.

Das führt zu einem Mangel an Agilität und erschwert die Umsetzung von Innovationen, da Abteilungen häufig an unterschiedlichen Zielen arbeiten und so Ressourcen verschwendet werden. Kaplan und Norton, die Erfinder der Balanced Scorecard, wiesen bereits in den 1990er Jahren darauf hin, dass der Mangel an vertikaler Kaskadierung und Verknüpfung zwischen strategischen Zielen auf der Führungsebene und operativen Maßnahmen zu einer der Hauptursachen für das Scheitern von Strategieumsetzungen zählt.

In ihrer Forschung stellten sie fest, dass Unternehmen oft Schwierigkeiten haben, ihre langfristigen strategischen Ziele auf die operativen und mittleren Managementebenen zu übertragen. McKinsey hat in einer Studie gezeigt, dass Unternehmen, bei denen keine klare vertikale Verbindung zwischen den strategischen Zielen und der täglichen operativen Arbeit besteht, um bis zu 30 % weniger effizient sind.

Eine HBR-Studie belegt, dass Unternehmen, die keine klare Kaskadierung ihrer Strategie über die Ebenen hinweg vornehmen, mit einem sogenannten “Alignment Gap” konfrontiert sind. Gartner berichtete, dass etwa 67 % der Führungskräfte glauben, dass eine schlechte Umsetzung von Strategien auf eine unzureichende vertikale Kaskadierung zurückzuführen ist. (Gartner)

Vier Strategieräume für eine ganzheitliche Unternehmensstrategie:
Erfolgsfaktoren für effektive Transformation

Eine erfolgreiche Unternehmensstrategie basiert auf mehreren ineinander verzahnten Ebenen, die zusammen eine kohärente und wirksame Ausrichtung ermöglichen. Die vier zentralen Strategieräume – Geschäftsstrategie, funktionale Strategie, normativer Strategieraum und instrumenteller Strategieraum – legen fest, wie ein Unternehmen seine Position im Markt sichert, seine Betriebsmodelle gestaltet und sich klaren Werten und Prinzipien verpflichtet. Doch wie sieht die optimale Abstimmung dieser Bereiche aus, und warum ist sie so entscheidend für den Erfolg?

Geschäftsstrategie: Wo und wie positioniert sich das Unternehmen?

Die Geschäftsstrategie definiert die übergeordneten Ziele und die Positionierung des Unternehmens im Markt. Sie richtet sich nach Kundenbedürfnissen und dem Wettbewerb und bestimmt so die langfristige strategische Ausrichtung. Laut einer Studie von Deloitte steigern Unternehmen, die eine klar definierte Geschäftsstrategie haben, ihre Profitabilität um bis zu 25%, da sie ihre Ressourcen gezielt einsetzen und eine klare Marktposition einnehmen (Deloitte).

Funktionale Strategie: Das Target Operating Model

Die funktionale Strategie, oft als Target Operating Model (TOM) bezeichnet, gibt den Rahmen für die betrieblichen Strukturen, Prozesse, Datenflüsse und Technologien vor. Dieser Raum stellt sicher, dass alle operativen Einheiten auf die übergeordneten Ziele ausgerichtet sind und effiziente Abläufe gewährleisten. Eine Analyse von PwC zeigt, dass Unternehmen mit einem klar definierten TOM ihre Effizienz um 20% steigern und schneller auf Veränderungen im Markt reagieren können (PwC).

Normativer Strategieraum: Werte und Prinzipien

Der normative Strategieraum umfasst die grundlegenden Werte und Prinzipien eines Unternehmens, geprägt durch aktuelle Paradigmen wie Kundenzentrierung, Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit. Diese Werte geben die Richtung für alle strategischen Entscheidungen vor und fördern ein einheitliches Leitbild. Eine Untersuchung des World Economic Forum betont, dass Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Kundenzentrierung in ihre Werte integrieren, eine höhere Kundenbindung und Markenstärke erreichen und ihre Resilienz gegenüber Marktveränderungen stärken (World Economic Forum).

Instrumenteller Strategieraum: Umsetzung in Maßnahmen

Der instrumentelle Strategieraum legt fest, wie die Strategie durch konkrete Maßnahmen in der Praxis umgesetzt wird. Dieser Raum fokussiert sich darauf, wie das Unternehmen seine Strategie in allen Interaktionen und Berührungspunkten mit Kunden realisiert. Laut einer Harvard-Studie führt eine starke Fokussierung auf kundenorientierte Maßnahmen zu einer 30% höheren Kundenzufriedenheit und einem um 15% gesteigerten Umsatzwachstum, da die Kundenbedürfnisse konsequent in die Unternehmensprozesse integriert werden (Harvard Business School).

Die Bedeutung der Abstimmung aller Strategieräume

Die enge Verzahnung und Konsistenz zwischen den vier Strategieräumen ist entscheidend für eine kohärente Gesamtstrategie. Laut einer Analyse von BCG (Boston Consulting Group) scheitern etwa 70% der digitalen Transformationen, weil die Integration zwischen strategischer Planung und operativen Prozessen fehlt. Dies führt zu widersprüchlichen Zielen und erschwert es Unternehmen, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren (BCG).

Vertikale Kaskadierung: Die Herausforderung der Umsetzung

Eine Studie von Kaplan und Norton, den Entwicklern der Balanced Scorecard, zeigt, dass der Erfolg einer Strategie stark davon abhängt, wie gut strategische Ziele auf die operativen Ebenen heruntergebrochen werden. Unternehmen, die eine klare vertikale Verbindung zwischen strategischen Zielen und der täglichen operativen Arbeit schaffen, arbeiten laut ihrer Forschung bis zu 30% effizienter und reduzieren die Ressourcenkosten erheblich (Balanced Scorecard Institute).

Die Harvard Business Review ergänzt, dass Unternehmen, die ihre strategischen Initiativen isoliert planen, häufiger unter internen Silos und Kommunikationsproblemen leiden. Dies führt zu unkoordinierten Maßnahmen und hemmt die Innovationskraft, da Ressourcen in verschiedene Richtungen gelenkt werden und Abteilungen an unterschiedlichen Zielen arbeiten (Harvard Business Review).

Strategische Integration als Schlüssel zum Erfolg

Die vier Strategieräume – Geschäftsstrategie, funktionale Strategie, normative und instrumentelle Strategie – bieten ein strukturiertes Rahmenwerk, das alle Ebenen des Unternehmens vereint und die Grundlage für eine wirkungsvolle Transformation schafft. Unternehmen, die diese Räume konsistent miteinander verbinden, sind besser aufgestellt, um flexible und marktnahe Entscheidungen zu treffen. Eine starke vertikale Kaskadierung der strategischen Ziele stellt sicher, dass die Gesamtstrategie effizient und zielgerichtet umgesetzt wird und Unternehmen langfristig erfolgreich agieren können.

 


Quellen:

  1. Deloitte – Business Strategy and Profitability
  2. PwC – Target Operating Model for Efficiency
  3. World Economic Forum – Global Risk Report 2021
  4. Harvard Business Review – Why Customer-Centricity Is Still a Challenge
  5. BCG – Successfully Transforming Your Business
  6. Balanced Scorecard Institute – Strategic Implementation
  7. Harvard Business Review – How to Overcome Strategic Alignment Issues